Eine junge Frau (Dakota Johnson) steigt nachts vom New Yorker Flughafen in ein Taxi. Sie will einfach nur nach Hause, doch während der Fahrt erhält sie immer wieder Textnachrichten von ihrem verheirateten Geliebten. Er hat sie natürlich so vermisst, besonders die heißen Nächte mit ihr. Das läßt die Protagonistin nach und nach an der Beziehung zweifeln und gerade durch die Aufmerksamkeit des Taxifahrers, dass in der Beziehung nichts stimmen kann, entspinnt sich ein intimes Gespräch auf engstem Raum zwischen den beiden Fremden. Nach und nach geben die beiden immer mehr über ihre Lebensumstände preis. Dabei geht es um falsche Lebensentscheidungen. Es ist schön zu sehen, wie sich auch der Taxifahrer Clark der Mitfahrerin gefühlsmäßig öffnet. Zum Glück ist die Fahrt auch nicht so schnell zu Ende, da die beiden, wie könntes es in New York anders sein, im Stau stehen. Da bleibt genug Zeit immer tiefgründiger zu werden.
Regisseurin Christy Hall hat mit Dakota Johnson und Sean Penn zwei erstklassige Darsteller engagiert. Doch was sich im Film als spannende Intimität aufbaut, hätte in einem fulminaten Finale gipfeln können. Leider kommt es nur zu einer lauen Verabschiedung mit ein paar warmen Worten. Das ist überaus schade. Vielleicht hätte ich alte Romatikerin mir sogar gewünscht, dass die beiden ein Paar werden. Aber man kann nicht alles haben. Ansehen kann man den Film trotzdem.
Text: Isabel Oerke (i.s.o.)
Originaltitel
Daddio (USA 2024)
Länge
101 Minuten
Genre
Drama
Regie
Christy Hall
Drehbuch
Christy Hall
Darsteller
Dakota Johnson, Sean Penn
Verleih
Leonine Distribution GmbH
Dakota Johnson ist zwar erst 34 Jahre jung, kann aber bereits auf eine erfolgreiche, über 25-jährige Karriere zurückblicken. Als Tochter berühmter Eltern setzte sie früh einen Fuß nach Hollywood und debütierte 1999 an der Seite ihrer Mutter Melanie Griffith in Antonio Banderas‘ Krimi Verrückt in Alabama. Nach dem Highschool-Abschluss kehrte sie dann in David Finchers The Social Network auf die Leinwand zurück und beweist seither, dass sie sowohl in Blockbustern als auch in Arthouse-Produktionen überzeugen kann. Der Durchbruch gelang ihr mit der Rolle der Anastasia in den drei Teilen des Fifty Shades of Grey-Franchise, zuletzt war sie als Cassandra Webb im Marvel-Superheldinnen-Film Madame Web zu sehen.
Ihr Talent wurde Johnson in die Wiege gelegt, denn Dakota ist nicht nur die Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson, sondern auch die Enkelin von Tippi Hedren, einer Muse Alfred Hitchcocks und Hollywoodstar der 60er Jahre. Neben der Schauspielerei engagiert sie sich vor allem für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden und startete 2019 ihren Podcast „The Left Ear“, in dem sie Erlebnisse betroffener Frauen schildert.
IN DADDIO – EINE NACHT IN NEW YORK spielt sie nun eine junge Frau, die von einem Besuch bei ihrer Familie zurückkehrt und eigentlich nur nach Hause will. Doch Sean Penn schafft es als charismatischer Taxifahrer, mit ihr ins Gespräch zu kommen und nach und nach die Geheimnisse ihres Lebens zu entlocken. Erleben Sie den poetischen Film ab dem 27. Juni im Kino.
Über den Film:
Eine junge Frau (Dakota Johnson) steigt nachts am Flughafen New York in ein Taxi ein. Sie möchte nach Hause, in ihre Wohnung in Manhattan. Nach und nach kommen sie und der Fahrer (Sean Penn) ins Gespräch. Doch sie ist immer wieder abgelenkt von Textnachrichten, die sie von einem Mann erhält. Langsam öffnet sie sich, erzählt dem Fahrer ihre unglücklichen Liebesentscheidungen, die dazu führten, dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat. Auch er gibt immer mehr Einblick in sein Leben. Es entsteht eine inspirierende Unterhaltung, die berührt und unter die Haut geht.
DADDIO – EINE NACHT IN NEW YORK“ präsentiert mit Dakota Johnson („Frau im Dunkeln“, „Fifty Shades of Grey“, „Black Mass”) und Sean Penn („Cheyenne – This must be the place“, „Mystic River“, „Milk“) ein eindrucksvolles Duo in den Hauptrollen. Sean Penn zeigt sich in Bestform und Dakota Johnson brilliert als einsame junge Frau mit unerfüllter Sehnsucht nach Liebe. Regie führte Christy Hall („I am not okay with this“), die auch das Drehbuch verfasste und den Film mitproduzierte. Es geht um Wahrheit und Illusion und darum, wie mühelos wir das eine durch das andere ersetzen. Beide Protagonisten lassen uns tief in ihr Innenleben blicken und teilen ihre intimsten Gedanken – es entwickelt sich eine große Nähe zwischen den beiden und vor dem Hintergrund der nächtlichen Großstadt eine Poesie, die nachwirkt. Phedon Papamichael („Le Mans 66“, „The Monuments Men“, „Downsizing“) zeichnet als Kameramann für die atmosphärischen Bilder verantwortlich.