Wer das Warten auf den Osterhasen überbrücken wollte, traf sich schon am Samstag, den 26.03.2016 in der Hamburger Markthalle zur 15. Tattoo Convention.
Am Eingang der Halle herrschte am frühen Nachmittag eine lange Schlange. Für Euro 18,00 Tagekarte konnte man namhaften internationalen Tattoogrößen, Bands, Shows und einem Tattoocontest beiwohnen. Wer schlau war, hatte bereits im Vorfeld einen Termin bei seinem Lieblingstätowierer ausgemacht und dann hieß es ran an die Nadel. Mit dem fertigen Meisterwerk stand ein Mitmachen zum Contest am Abend zum Best Tattoo Of The Day dann nichts mehr im Wege. Man konnte aber auch ältere Kunstwerke küren lassen. Insgesamt waren um die 120 Tätowierer verschiedener Stilrichtungen vor Ort. Die besten Tätowierer der Stadt, der Republik, sowie aus Tahiti, China, Thailand, Japan und den USA zeigten in der Markthalle ihr Können. Das war die Gelegenheit auf internationale Künstler zu treffen, die man sonst nicht so leicht zu Gesicht bekommt. Hier gab es Stile und Techniken zu bewundern. Es empfiehlt sich natürlich von den Tattookünstlern nach eigenen Vorlagen stechen zu lassen oder etwas mit dem Meister seines Vertrauens zusammen zu entwickeln und nicht Motive aus dem Katalog zu verwenden. So erlebt man keine unliebsame Überraschung und trifft wohlmöglich auf einen Tattoozwilling.Zum Geldausgeben gab es beim Shoppen von Kleidung, Schmuck oder gar der eigenen Tattoomaschine dann auch noch reichlich Gelegenheit.
Der Veranstalter, das Hamburger Tattoostudios Endless Pain, hatte auch Burlesque Girls und Pole Tänzerinnen, sowie drei schöne Bands auf die Bühne gebracht. Mein Favorit waren, neben den Band Guts und Jaya The Cat, die verrückten Jancee Pornick Casino. Die Kölner Band von Exil-Ami Jancee und den Exil-Russen Gregory Popov und Avsen Morosov macht Surfmusik, Rockabilly und 60’s Garage Punk, aufgefüllt mit russischer Seele, Adrenalin und Selbstironie. Sänger Jancee ist immer in Action und scheut auch nicht vor Folklore und beliebten Schlagern (I Feel Love) nicht zurück.
Gerne geht er auf Tuchfühlung mit dem Publikum, turnt, kniet nieder, entblößt den Oberkörper, um die Herzen der Zuschauer zu gewinnen. Bekannte Hits werden verrock’n’rollt und hier und da gibt es Polkaeinflüsse. Die Zusammenstellung der Songs und die ganze Show waren recht skurril und ein Ausflug durch den ganz großen Musikwahnsinn. Man kann sagen, auf der 15. Tattoo Convention ist für jeden etwas dabei, sodass sich ein Besuch an den Ostertagen lohnt.
Text: Isabel Oerke (i.s.o.)
Fotos: Thomas Holzer (th)/ Isabel Oerke (i.s.o.)