The Human League
„Live at the Dome“
CD+DVD
Secret/H’ART
Die Neuauflages des Konzertes in Brighton aus dem Jahre 2003 geht gleich auf der CD mit einem Medley aus den Songs „Hard Times“ und „Love Action los“. Die 80er Jahre Synthielegende The Human Leaque macht live immer Spaß. Meist wird sich während des Konzertes in verschiedene Bühnen-Outfits gestürzt. Ein bisschen Stil muss schon sein und die Mitglieder können sich auf jeden Fall nach all den Jahren noch sehen lassen. Durch Hits wie, „Don’t your want me“, „Lebanon“ oder „Open your heart“ auf der CD, muss ich an wilde Tanzabende in den Achzigern denken. Bei den Zugaben „Don’t you want me“ und „Together in electric dreams“ verlässt Sänger Phil ein wenig die Stimme . Das ist schon wiederum lustig und fällt bei dem tollen klaren Sound aus dem Rahmen. Die zweite Scheibe ist die DVD zum Auftritt, erweitert um einige Stücke, wie beispielsweise „One man in my heart“ gesungen von Susann.
„All I ever wanted“ ist einer der härteren Songs und einer meiner Favoriten aus dem Repertoire der Band. Leider fehlt auch das ebenfalls in Waverkreisen sehr beliebte „Being Boiled“ bei dem Auftritt hier. Doch an die Popper wurde gedacht, denn der in Zusammenarbeit mit Giorgio Moroder entstandene Track „Together in electric dreams“ ist ja als letzter von 13 Songs vertreten. Es war DER UK-Charts Erfolg von 1984. Ein
Interview, lustiges Vorsingen und ein Tourtagebuch als Video, Fotos und Audioauswahl, auch als 5.1. Surroundton, runden die DVD ab. Leider muss man hier Englisch können, denn deutsche Untertitel fehlen. Im November/Dezember tourt die Band in diesem Jahr durch England. Hoffentlich lassen sie sich auch bald wieder in Deutschland sehen, damit ich in Erinnerungen schwelgen kann. So bleibt jetzt glücklicherweise zum Vorwärmen dieses Livealbum.
i.s.o.
Tomas Tulpe
„Wie wärs mit Senf?“
Zett Records (DA Music)
Die Bühnenwurst Tomas Tulpe ist wieder da und zwar mit seinem neuen Album. Der Name „Wie wärs mit Senf?“ passt auch gleich zur Wurst und seinen Senf gibt Herr Tulpe in allen Lebenslagen dazu.
Er besingt die Schnitte, die hoffentlich auch mit Senf beschmiert ist. Ja, das schmeckt wirklich. Tulpe textet generell über Dinge des täglichen Lebens. Manche Songs haben Hitpotential und sind sogar Ballermann tauglich. Stücke, wie „Issat Tach issat Nacht“, der klarstellt, dass es dunkel ist wenn man seine Sonnenbrille aufsetzt und hell wenn man sie absetzt oder „ Nimm die Hände aus den Taschen…“sind recht lehrreich. „Fett schwimmt oben“ ist musikalisch ein gruftiger Leckerbissen und „Knete Im Kopf“ tanzbarer Synthiesound. „Tarzan – eine Traume“ wiederrum eine Mischung aus Adam Ant, Nina Hagen und Palais Schaumburg, 80ies pur eben! Der Song „Hamburger Schule“ ist eine sehr witzige Hommage an eben diese Musik und wird bestimmt auch L’Age d’Or Gründer Carol von Rautenkranz erfreuen. “Wir trinken wenig“ ist ein Gassenhauer bestens für Karneval geeignet und könnte auch, genau wie „Schmier mir eine Schnitte“, von Mickey Krause oder Tim Toupet stammen. Einfach zum Mitsingen nach X Bier oder dem 10. Eimer Sangria. Textakrobat Tulpe vereint sämtliche 80er Jahre Klänge oder Minimalismus, wie im Track „ Eis“ à la DAF und Partysongs, wie man sie sich auf Malle wünscht. „Wie wärs mit Senf?“ ist gar kein Senf, sondern die musikalische Mischung des Albums macht Spaß. Manchmal will man doof sein wie Toastbrot, natürlich mit Senf drauf und einfach nur feiern und singen. Da ist man mit der neuen CD von Tomas Tulpe bestens bedient.
i.s.o.
Taxim
„Full of Empty“
Xenobiotic/MDD
„Keine Angst“, heißt der Track 3 des Albums von Taxim. Also Angst muss man bei den Dark Electro Vibes der Band wirklich nicht haben, denn die experimentierfreudigen Essener machen besten Instrumentalsound. Die Band gründete sich bereits 1996 und kann auf 5 offizielle Veröffentlichungen zurückblicken. Alle Songs auf „Full of Empty“ wurden von Alex Ney geschrieben und sind ebenfalls absolut soundtrackwürdig. Einiges erinnert mich an die Klänge von In The Nursery, beispielsweise in „Civiliszation“
Interessant ist auch der Barcode der Scheibe mit dem Hinweis – „We are all numbers – TO THEM.“ Hier hat man das große Ganze begriffen.
Die Geigerin auf dem Cover der CD täuscht allerdings ein bisschen über die musikalische Botschaft hinweg. Das Artwork kommt sehr brav rüber und man erwartet nicht die Art der Musik, die letztendlich hinter Taxim steht.
Depressionen durch Computer? Der Track „ Computer Depression“ stellt diese berechtigte Frage. Ob das der Grund für so manche Unpässlichkeit ist? Auf jeden Fall ist hiermit ein tanzbarer Song dabei, der mir, genau wie „Visions Of Yesterday“ gut gefällt. Überhaupt scheint man sich mit den Themen der menschlichen Psyche gerne auseinander zu setzen, denn in Track „Vollkommen Leer“ wird der Weg der Depression weiter beschrieben. Das 11.Stück heißt schlußendlich „ Schizoid und Happy“. Wenn das so ist, dann ist alles gut. Kommt dann noch so ein hörenswertes Album heraus, ist der Kauftipp für das heimische CD-Regal gefunden.
i.s.o.
Bacio di Tosca
„Was ich liebe – ist seltsam und krank“
Caput Medusae Records/Broken Silence
Bei dieser CD gibt es gleich eine Weltneuheit zu vermelden, denn es handelt sich um eine sogenannte Relief CD. Und das ermöglicht die Anbringung von Verzierungen auf der CD. Bei Bacio de Tosca hat man die Scheibe mit einem roten Strasssteinchen am aufgedruckten Pentagramm verschönert. Eine lustige Idee, wie ich finde. Doch nun zur Musik und die ist schwermütig. Bacio di Tosca präsentieren 13 deutsche Stücke. Mit dem zweiten Lied „Ave Maria“ wird es religiös, als Vorlage diente die Bibel. Textlich hat man sich hier ansonsten wieder mit Dichtern auseinandergesetzt. Beispielsweise “O du, die mir die Liebste war” von Wilhelm Busch, “Sommerbild” von Friedrich Hebbel, “Advent” von Rainer Maria Rilke oder “Beginn des Endes” von Theodor Storm. Mezzosopranistin Dörthe Flemming leiht diesen Texten ihre schöne Stimme. Glücklicherweise ist ein Textbüchlein dabei, denn der klassischem Gesang ist schwer zu verstehen. Songs mit klarem, „normalem“ Gesang, wie „Sommerbild“ und „Was ich liebe“ gefallen mir am besten. Denn lange kann ich Mezzosopran und auch Stücke in Moll nicht hören. – „Ich liebe, was niemand erlesen, Was keinem zu lieben gelang: Mein eigenes, urinnigstes Wesen und alles, was seltsam und krank.“ -Das sind wunderschöne Texte, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Der Song hat einen Hauch von Neo Folk. Doch Sängerin Dörthe hat mit „Dünnes Eis“ und „Bleib bei mir“ auch eigene Texte. „Bleib bei mir“ ist schon musicalmäßig und hat mit Wave sehr wenig zu tun. Am Piano hier Rainer Bielfeldt., der schon mit Tim Fischer arbeitete. Das letzte Stück des Albums „Die Eichen“ kommt als Liveversion. Das merkt man allerdings nur am Applaus am Ende des Songs. Minimal flotter ist der Track „Wasser“. Bei leichten Waveklängen kann man hier mit dem Fuß wippen. Das Album ist etwas für Romantiker, Klassikliebhaber und Freunde alter theatralischer Dichtkunst. Durch die schwermütigen Melodien und nicht zuletzt durch den Titel „Advent“ ist die Scheibe für lange Winterabende am ehesten geeignet.
i.s.o.
The Stompcrash
„Love From Hell“
Cold Insanity Music/Swiss Dark Nights
Früher haben The Stompcrash erst einmal nur gecovert. Stücke von The Cure und Artverwandtes gehörten in ihr Repertoire. Nach ihrem Erfolgsalbum „Directions“ im Jahre 2012 haben die Italiener jetzt ihre neue CD „Love From Hell”veröffentlicht. Herausgekommen sind elf beste Gothicstücke, die einen an alte Zeiten erinnern. Bei Tracks wie „Hunger” oder „Duality“assoziiere ich sofort The Mission. Letzterer Song wird von Gast Andrew Birch (The Last Cry) gesungen. Der Song „Tonight“ erinnert mich dann allerdings an Diary Of Dreams. Ein schöner romantischer Track mit weiblichem Gesang ist „The Dancing Ants”. Die Mailänder produzieren Gothicsound, wie ich ihn mir vorstelle. Eingängige Melodien sind nur ein Markenzeichen der Band. Der Titelsong „Love From Hell” ist ein Song mit Ohrwurmcharakter und neben „Follow You“ gehört dieser zu meinen persönlichen Highlights des Albums.
es
Fundetta
„Mein Talent ist Leben“
Echozone/Soulfood
Die Band Fundetta gründete sich bereits im Jahre 2009. Mit „Mein Talent ist Leben“ veröffentlicht das Duo am 06.Juni 2014 ihr zweites Album. In 55 Minuten auf neun Tracks kann man dem Spektakel lauschen. Die Band verspricht eine gewisse Komik. Ich würde das Ganze zwischen Rockoper, Rammstein und Hape Kerkelings „Hurtz“ einordnen. Elektronische Klänge, Klassische Elemente und ein Tri-Tra-Trullala an Theatralik. Aber das ist ja gerade der Fun an Detta. Detta Herm und Suse ergänzen sich gesanglich prächtig und es wird viel gelacht und Schabernack getrieben. „Simsalabim“ ist nur ein Beispiel dafür, dass es hier zugeht wie im Kasperletheater. Die Ironie des Schicksals, die Fundetta in den Songs beschreibt, konnte man beispielsweise dieses Jahr schon zusammen mit Sique, Sique Sputnik im berliner K17 bewundern. Das Ganze Zusammenspiel an abstrakten Tönen macht sich live besonders gut. In „Mein Talent Ist Leben“ sprechen Fundetta wahre besinnliche Worte. Genauso ist es, dieses Talent kann jeder sein Eigen nennen. Jeder, ein freier Vogel, der um die Welt fliegt und sein Glück sucht. „Kleiner Mann“ beschreibt ebenfalls die Wahrheit. „Eine Welt, die immer kühler wird, da kannst du nichts machen“, meint das Duo. Auf dem Album gibt es außerdem ein Cover des David Bowies Hits „Helden“. Fundetta sind eben einfach Fun und können das R rrrrollen wie sonst keiner.
i.s.o.
Love’s Labour’s Lost
„Resurgence“
Eigenproduktion
Love’s Labour’s Lost, benannt nach einer frühen Komödie von William Shakespeares, haben die neue EP „Resugence“ herausgebracht. Es ist ja auch schon wieder sieben Jahre her, dass die Mainzer Gothicrocker ihre EP „Goldstaub“ veröffentlichten. Da wird es natürlich höchste Zeit, einmal fünf neuen Tracks zu lauschen. Der Song „Tiefe“ ist der einzige deutsch gesungene Track und bringt Melodie gepaart mit ein paar Metallriffs zu Gehör. Die Scheibe hat neben Metall- und Düsterelementen, außerdem den Sound des 80er Dark Waves. Dies wird besonders in „Transition (Kissing My Blood)“ deutlich und mir fallen neben The Cure auch Killing Joke ein. Ich bin eben ein altes Mädchen und kann das Vergleiche ziehen nicht lassen. Love’s Labour’s Lost neuer Streich ist aber keine verlorene Liebesmüh, so der Bandname sagen will, denn Thomas Thendris Stimme kann sich hören lassen und gefällt mir besonders gut im curigen Stück„Crystal“. DieserSong lädt in jedem Fall zum Tanz, à la drei Schritte vor und drei zurück, ein und hat man sich dann erst an den The Cure-Touch gewöhnt, kann der Bass das im Song „White“ noch heftiger. Also, mir macht das Spaß.
i.s.o.
Lakobeil
„Chapeau!“
Echozone
Die beiden langjährigen Musiker Dirk Lakomy und Tobias Birkenbeil gründeten ihr eigenes Projekt Lakobeil im Jahre 2002. Nun wissen wir auch gleich, dass dieser Bandname aus den Namen der Musiker entstanden ist. Ihr Debütalbum „Strange Encounters“ mit seinen 80er EBM und Synthieklängen konnte schon Zuhörer Herzen und auch deren Ohren für sich einnehmen.
Das vorliegende zweite Album von Lakobeil beschert einem ebenfalls Freude. Die Band steht für tanzbare Hits. Hiervon konnte man sich schon durch die Vorabsingle „The Hunter“ überzeugen. „Days in Oblivion“- das ist Oldschool Synthiepop vom Feinsten und hat etwas von New Order. Für den Song „2 Tone Monotone“ gilt das Gleiche. Tanzbarer EBM, das ist eben zeitlos und macht gute Laune. Das zuvor schon bekannte langsame „Drowning Lullaby (Song to Baal)“, diesmal [feat. Matthew North], erinnert mit seinem Sprechgesang an die Band Silke Bischoff mit ihrem Stück „On The Other Side“. Stimmenverzerrer in einigen Tracks und Industrialgebrülle („Kiss My Ape“) machen die CD zwar vielseitiger, doch muss das für mich nicht sein. Ich wiege mich lieber nach melodiösen Klängen. Auch die Songtitel sind bei Lakobeil Programm. Neben der Ansage des Hutziehens „Chapeau“ bleibt nicht etwa die Meinung das hier vorliegende Album sei „08/15“ , sondern das Motto ist ganz klar
“Get on the floor and dance”. Bei einem auf 200 Stück limitierten Album heißt das wiederum -zugreifen!
i.s.o.
The Lords Of The New Church
„The Lords Of The New Church“ &
„Is Nothing Sacred?“
Real Gone Music/H’ART
Eigentlich wurden alle drei Alben, also auch „The Method To Our Madness“ der Postpunk/Gothicband Lords Of The New Church wieder aufgelegt und sie lohnen sich alle drei. Ich möchte mich hier nur den ersten beiden CDs des Quartets widmen. Sänger Stiv Bartors (Ex-Dead Boys) und Gitarrist Brian James (Ex-The Damned) waren Gründungsmitglieder der 1981 entstandenen Band. Das erste, ebenfalls „The Lords Of The New Church“ betitelte Album der Gruppe, ist der Klassiker schlechthin. Jeder Song ist top und besonders das 1982 ausgekoppelte „Russian Roulette“ war aus den Clubs nicht mehr wegzudenken. Absolut melodiös diese 10 Tracks. Nur leider ist das trashige Original Cover welches das Vinyl seinerzeit schmückte schlichtem schwarz zum Opfer gefallen und nur noch innen als Bild zu sehen. Entschädigt wird der Hörer jedoch mit dem schönen Booklet, welches mit Bandgeschichte und Fotos aufwartet.
Das zweite Album „Is Nothing Sacred?“ wurde 1983 veröffentlicht. Das Stück „Dance With Me“ war hiervon das Bekannteste. Generell ist dieses Album anders, teilweise beschwingt wie in „Don’t Worry, Children“, langsamer in „The Night Is Calling“ oder einem Hauch von Psychobilly bei „Johnny Too Bad“.
Und auch die Aufnahmen sind etwas aufgerüscht, mir gefallen die einfacheren 80er Sounds besser. Lieder löste sich die Gruppe schon 1989 auf und ist damit eine reine 80er Band. Der Sänger der Goth-Punk Band, Stiv Bartors starb 1990 nach einem Autounfall in seinem Hotelzimmer in Paris an den Folgen einer schweren Gehirnerschütterung. The Lords Of The New Church sollten auf keiner 80er Jahre Party fehlen und wenn man nur ihr Cover von Madonnas „Like A Virgin“ spielt.“
i.s.o.
The Danse Society
„Seduction
A Danse Society Collection“
Cherry Red/H’ART
Schon einmal in 2001 veröffentlicht, handelt es sich hier um eine Neuauflage der CD der Dance Society. Ich kann voller Stolz sagen, dass ich noch die Platten der Band aus den frühen 80 Jahren im Schrank habe. Ihr Sound war Post Punk, Gothic, New Wave, Psychodelic und irgendwie alles zusammen. Auf dieser Zusammenstellung finden wir 14 Tracks aus den Jahren 1981- 1983, welches die unverwechselbare Band auf dem eigenen Label Society Records veröffentlichte. Das damalige Album Seduction von 1982 ist hier besonders zu erwähnen, da dies damals das Debüt der Engländer war. Innovativ kamen die Synthies zum Einsatz. Die ersten beiden Stücke „ Cock“ und „Continent“ sind der 7“ inch der Band entnommen. Dann gibt es noch Tracks von der Hammermaxis „Somewhere“, „Where So Happy“ und „ Danse-Move“. Die Band löste sich eigentlich schon 1987 auf, aber 2011 kam es zu einer Auferstehung. Von der Originalbesetzung ist nur noch Gitarrist Paul Nash dabei und in 2012 kam es zu einem Auftritt auf dem Wave-Gotik-Treffen. Mein Lieblingstrack der Collection hier ist „My Heart“. Da werden Erinnerungen wach. Unwissenden Liebhabern des Batcaves kann man The Dance Society uneingeschränkt empfehlen.
i.s.o.
Franky Demon
„Träne aus Blut“ EP
NRT-Records
Eine feine EP hat Franky Demon herausgebracht. Der Schock-Rocker, Kunstfigur und Multiinstrumentalist erreichte 2013 mit seinem Song „Engel der Zeit“ die Gothic-Szene. Auf der nun vorliegenden EP, die von Cradle of Haze Mastermind Thorsten Eligehausen produziert wurde, gibt es den Track „Träne aus Blut” gleich in zwei Versionen. Die Albumversion erinnert gesanglich an Oswald Henke. Genau wie der etwas böser gesungene Part im schönen Song „Mutter”. Das Stück „Ein Freund” ist mit Cradle of Haze. Das Beste ist, dass die Single „Träne aus Blut”als Benefizsingle für die Brandopfer in Hamburg/Hamm gedacht ist. Hierbei waren die Hamburger Musikszene und die Hammerstudios betroffen. Erhältlich ist das Werk digital bei allen gängigen Download-Stores. Die Erlöse werden zu 100 % an die Opfer des Brandes in Hamburg/Hamm gehen. Eine schöne Idee. Ein Album von Franky Demon ist für den Sommer geplant.
th
Isgaard
„Naked“
Art of Music / Flat Earth Music
Leise Pianoklänge und sanfte Vocals führen uns in das Album „Naked“ der Sängerin Isgaard. Im Track “Overflow 2“ öffnet sich die Tür dann ganz und es heißt hereinspaziert in die Welt der Heavenly Voices. In einer Art Feenwelt gibt es eine Mischung aus zarten Tönen und einer Dynamik, die im Ohrwurmsong „Break The Deal“ zur vollen Höhe entflammt. Isgaard, die vollständig Isgaard Marke heißt, ist klassisch ausgebildete Sängerin und verbindet Pop und Klassik. 2003 trat sie bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an. Das hier vorliegende Album „Naked”, gemeinsam mit Schlagzeuger, Keyboarder und Produzent Jens Lueck entstanden, ist bereits ihre 5. CD. Die darauf enthaltenen 11 Tracks sind vornehmlich ruhig gehalten. Die erste Singleauskopplung „ Bright Side“, zu der es auch ein Video gibt, ist neben meinem schon genannten Höhepunkt „Break The Deal“ etwas flotter und hat dadurch ebenfalls einen Wiedererkennungseffekt. Im Song „Endless Journey“ ertönen im Hintergrund beruhigende asiatische Mönchsgesänge. Man kann Isgaard, die mit ihrer Weltmusik die fehlende Menschlichkeit (Lack Of Humanity) und die Kinder von Bhutan Choni (The Children of Bhutan) besingt ein Stück weit mit Lorrena McKennitt vergleichen. Das neue Album ist wunderschön gesungen und für Liebhaber leiser, berührender Töne ein Highlight.
mn
Blutengel
„Black Symphonies“
Out of Line /rough trade
Die Berliner Dark Electro Band Blutengel um Chris Pohl und Damen konnte schon auf dem ersten Gothic Meets Klassik Festival für Begeisterung sorgen. Da war es nur eine Frage der Zeit, wann es einen weiteren klassischen Streich der Band geben wird. Mit dem neuen Album „Black Symphonies“ ist es nun soweit. Ein Querschnitt namhafter Blutengel Tracks wird in ein klassisches Gewand gehüllt. Ein ganzes Orchester sorgt für eine besondere Interpretation der Stücke und ein neues volles Klangerlebnis.
Mit zwölf Stücken umfasst das Album eine schöne Auswahl an Blutengel-Klassikern, sowie den neuen Song “Krieger”. Conrad Oleak schrieb die Songs Blutengels um, damit sie mit Violine, Cello, Akustikgitarre, Klarinette, Klavier und so weiter klassisch eingespielt werden konnten. Das Ergebnis kann sich hören lassen. „Black Symphonies“ erscheint auch als Deluxe Variante mit einer Bonus-Live-DVD. Darauf sind die besten Momente aus dem legendären Konzert mit dem Symphonieorchester von Zielona Gora im “Neues Gewandhaus Leipzig”. Das Album hier ist auch die Gelegenheit, eine weitere Zielgruppe, fern von allem BummBumm, für sich einzunehmen. Der gesetzte Gothic wird in jedem Fall begeistert sein und kann zu Hause den Symphonien lauschen. Diese klassische Seite der Band ist einfach bemerkenswert und sollte unbedingt fester Bestandteil ihres Schaffens werden.
es
Aesthetic Perfection
„‘Til Death“
Metropolis Records
Aesthetic Perfection sind vielen schon ein Begriff, haben sie doch schon auf einigen Festivals ihr Unwesen getrieben. Nun erscheint ihr Album ‘Til Death, bei dem im ersten Song „Happily Ever After“ gleichförmig in das Album hineingetrommelt wird. Zum Glück ist die poppige, bereits von Livegigs bekannte Single „Antibody” aus ganz anderem Sound geklöppelt. Hier gibt es etwas zu Tanzen, aber ich mag diesen gequält, kratzigen Gesang nicht, den Sänger Daniel meist in jeder zweiten Songhälfte zum Besten gibt. Da bekommt man vom Zuhören Halsschmerzen. Tanzbar geht es auch mit „Lights Out (Ready to go)” weiter. „Death Rattle” ist dann aber schon zu viel Radiolala à la Backstreet Boys, Sogar bei diesem weichen Song wird wieder geschrien, das macht den Song aber nicht dynamischer. „The Dark Half“ und „The New Black“ erfreuen endlich mit Industrialbeats und hier erwartet man dann auch die Vocals, die in den anderen Tracks nicht passen. Diese Songs gehen gleich ins Ohr und ins Bein. Einige Stücke,wie „Showtime“ oder „Lovesick“ sind wieder völlig anders und man muss an Depeche Mode denken. Auffällig ist bei nahezu allen Tracks, dass sie erst gelungen anfangen, aber in der zweiten Songhälfte muss das Ganze unbedingt noch mit kratzig verzerrter Stimme beschrien werden. Das ist Aggrotech. Das Cover der CD, ein Brautpaar in „Dia De Los Muertos“-Bemalung, möchte ich nicht unerwähnt lassen.
Von Daniel Graves‘ Schreien einmal ab, welches für manche vielleicht einen gelungenen Kontrast darstellt, ist “Til Death“ jedoch ein schönes peppiges Album.
i.s.o.
Welle: Erdball
„Tanzmusik für Roboter“
Synthetic Symphony/SPV
Alles wird immer schneller, so schon das Welle-Intro. “Gigabyte, Terabyte ect. ” und schon ist man drin im neuen Welle:Erdball-Album “Tanzmusik für Roboter”. Die Band zeigt sich wie immer kritisch dem Internet, sowie dem Konsum gegenüber. Tracks wie „Gib‘ mir meine Zukunft wieder“ beleuchten Facebook, Google und Co. kritisch. Konsumiert wird wieder bei dem Song „Ich mach mich schön“ und “Die Liebe der 3. Art“ wird dann auch gleich von der „Neuen“ gesungen. Ich höre heraus, es ist nicht die Dame, die ich gewählt habe. Man kann gespannt sein, wie sich das Ganze entwickelt.
Es gibt auch reine Fun-Songs auf der CD, wie das ohrwurmige „Flipperkönig“. Das neue Album wurde als Meisterwerk angekündigt. Ich finde es aber nicht herausragend, sondern einfach nur netten Welle-Sound. Natürlich dreht sich auf der Roboterscheibe wieder alles um den Computer. „Das Password“, „Computersex“ oder „Mensch gegen Maschine“ sind einige Themen mit denen sich die Band beschäftigt. Der Track „Herzschlag-Alarm“ gefällt mir jedoch weniger. Er könnte auch ein Schlager von Andrea Berg sein. Einfach zu seicht für meinen Geschmack oder ist es gar Ironie? Der Coversong “Die Gedanken sind frei“ ist ebenfalls sehr speziell. “MB präsentiert: Senso” im Song „Mimikry“ und das Gerät der 80er hier aufzugreifen ist sehr witzig. Dass die Songs auf verschiedenem Klanggeräten eingespielt wurden, versendet sich aber auch irgendwie oder fällt ansonsten nicht weiter ist Gewicht. Leider gab es als Promo nur 13 Songs zu hören. Die nächsten drei versprechen da etwas mehr, wie beispielsweise der Titeltrack “Tanzmusik
für Roboter”. Für echte Welle Fans darf das Album natürlich nicht im Regal fehlen. Aber es wurde zu vollmundig als Meisterwerk angekündigt und damit sollte man auch nach feierlichen 20 Jahren lieber vorsichtig sein.
i.s.o.
Inmost Silence
„Crawling in Circles“
Label: Eigenproduktion
Sanfter Einstieg mit dem Song „Self Deification” in das Album“Crawling in Circles” von INMOST SILENCE. Von innerer Ruhe jedoch keine Spur, denn es wird auch metallmäßig gebrüllt. Das Ganze hört sich, ob der schönen Stimme von Sängerin Christiane an wie die Schöne und das Biest. So wird in die sanften Melodien immer wieder einmal reingegrunzt. “Crawling in Circles” ist das Erstlingswerk der Hamburger Band und hat sechs Stücke.
Interessant ist der Gesang, der in Englisch anfängt und plötzlich auf Deutsch weitergeht. Verwundert dachte ich, dass mein Englisch auch immer besser wird und merkte dann erst das der Song nach Deutsch erst wieder einen englischen Passus hat. Dies ist eine sehr kreative Idee. Die Stücke laufen bei mir so durch, ab und an intoniert „das Biest“ wieder. Das ist mir zu viel Metal. Der fünfte Track “Tell Me” ist dann aber wirklich flott und reißt die Scheibe für mich raus. Womit mein persönlicher Favorit nun preisgegeben ist.
es
Rabia Sorda
„Hotel Suicide“
Doppel-CD
Out of Line
Das neue Album “Hotel Suicide” des Hocico-Frontmannes Erk Aicrag hat diesmal fast nur eingängige Nummern.
Rabia Sorda ist Erk Aicrags Soloprojekt und schon „Turbulence“ und „Hotel Suicide“ sind mitreißender Tracks auf diesem Album. Der Song „ Deaf“ ist mir zu brachial und brüllig und da fragt er noch im Song nach dem Grund des Taubwerdens? Der totale Gegensatz ist im selten ruhigen Stück „Marionette“ zu hören. Genau das richtige Verhältnis zwischen Kraft und Tanzbarkeit haben Rabia Sorda aber mit dem Song „ Eye M the Blacksheep” hinbekommen. Die 14 Tracks, die mich auf der ersten CD begeistern, reichen von Industrial über Post Punk und Electroclash. Die zweite Scheibe bringt weiteres Matrial, seien es fünf Remixe, beispielsweise von Bands wie Aesthetic Perfection und Ost + Front oder sechs Live Tracks vom Wave Gotik Treffen 2012. “Hotel Suicide” ist ein abwechslungsreiches Album und kein Grund sich gar im Hotelzimmer umzubringen.
es
Rummelsnuff
„Kraftgewinn“
Doppel-CD
Out of Line
Mit “Kraftgewinn” haben wir bereits die vierte CD des Muckimannes in der Hand und das steht sogar als Gedankenstütze gleich mit auf dem Album.
Ich liebe Rummelsnuffs Reibeisenstimme, die sein modernes Arbeiterlied wunderbar unterstreicht. Roger Baptist, also eben Rummelsnuff, singt Geschichten aus dem Leben, über Menschen, Tiere und die große weite Welt – ahoi! Hier werden Dinge besungen, denen man sonst keine Beachtung schenkt, wie in dem göttlichen „Bratwurstzange“. In „Yokozuna“ hört man außerdem sogar fette Metallriffs und bei „Der Käpt’n nimmt dich mit“ stechen wir romantisch in See und erleidet dann “Schiffbruch” zusammen mit Klängen von Bela B. & King Khan.
Bei „Salutare“ und „Poi Soldat“ ist der Käpt’n sogar der fremden Sprache mächtig. Ja, RummelsnUff (nicht RummelsnAff – wie so schön in „Schiffbruch“ korrigiert wird), ist eben weit gereist und hat daher eine Menge Seemannsgarn, auch in fremden Zungen, zusammengetragen. Der „Rummelkäpt’n“ tuckert auf der ersten CD durch 11 Songs, wobei sich Humor und Ernsthaftigkeit in seinen Stücken die Waage halten. Da „Kraftgewinn” ja eine Doppel-CD ist, können wir uns auf der zweiten Scheiben noch auf 12 Remixe freuen. Die unter anderem Monostabil, Leaether Strip oder Lucy van Org beigesteuert haben. „Kraftgewinn“ ist melancholisch, witzig, tanzbar, eben typische Rummelsnuff Strommusik vom Besten.
i.s.o.
The Danse Society
„Seduction
A Danse Society Collection“
Cherry Red/H’ART
Schon einmal in 2001 veröffentlicht, handelt es sich hier um eine Neuauflage der CD der Dance Society. Ich kann voller Stolz sagen, dass ich noch die Platten der Band aus den frühen 80 Jahren im Schrank habe. Ihr Sound war Post Punk, Gothic, New Wave, Psychodelic und irgendwie alles zusammen. Auf dieser Zusammenstellung finden wir 14 Tracks aus den Jahren 1981- 1983, welches die unverwechselbare Band auf dem eigenen Label Society Records veröffentlichte. Das damalige Album Seduction von 1982 ist hier besonders zu erwähnen, da dies damals das Debüt der Engländer war. Innovativ kamen die Synthies zum Einsatz. Die ersten beiden Stücke „ Cock“ und „Continent“ sind der 7“ inch der Band entnommen. Dann gibt es noch Tracks von der Hammermaxis „Somewhere“, „Where So Happy“ und „ Danse-Move“. Die Band löste sich eigentlich schon 1987 auf, aber 2011 kam es zu einer Auferstehung. Von der Originalbesetzung ist nur noch Gitarrist Paul Nash dabei und in 2012 kam es zu einem Auftritt auf dem Wave-Gotik-Treffen. Mein Lieblingstrack der Collection hier ist „My Heart“. Da werden Erinnerungen wach. Unwissenden Liebhabern des Batcaves kann man The Dance Society uneingeschränkt empfehlen.
i.s.o.
Franky Demon
„Träne aus Blut“ EP
NRT-Records
Eine feine EP hat Franky Demon herausgebracht. Der Schock-Rocker, Kunstfigur und Multiinstrumentalist erreichte 2013 mit seinem Song „Engel der Zeit“ die Gothic-Szene. Auf der nun vorliegenden EP, die von Cradle of Haze Mastermind Thorsten Eligehausen produziert wurde, gibt es den Track „Träne aus Blut” gleich in zwei Versionen. Die Albumversion erinnert gesanglich an Oswald Henke. Genau wie der etwas böser gesungene Part im schönen Song „Mutter”. Das Stück „Ein Freund” ist mit Cradle of Haze. Das Beste ist, dass die Single „Träne aus Blut”als Benefizsingle für die Brandopfer in Hamburg/Hamm gedacht ist. Hierbei waren die Hamburger Musikszene und die Hammerstudios betroffen. Erhältlich ist das Werk digital bei allen gängigen Download-Stores. Die Erlöse werden zu 100 % an die Opfer des Brandes in Hamburg/Hamm gehen. Eine schöne Idee. Ein Album von Franky Demon ist für den Sommer geplant.
th
Isgaard
„Naked“
Art of Music / Flat Earth Music
Leise Pianoklänge und sanfte Vocals führen uns in das Album „Naked“ der Sängerin Isgaard. Im Track “Overflow 2“ öffnet sich die Tür dann ganz und es heißt hereinspaziert in die Welt der Heavenly Voices. In einer Art Feenwelt gibt es eine Mischung aus zarten Tönen und einer Dynamik, die im Ohrwurmsong „Break The Deal“ zur vollen Höhe entflammt. Isgaard, die vollständig Isgaard Marke heißt, ist klassisch ausgebildete Sängerin und verbindet Pop und Klassik. 2003 trat sie bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an. Das hier vorliegende Album „Naked”, gemeinsam mit Schlagzeuger, Keyboarder und Produzent Jens Lueck entstanden, ist bereits ihre 5. CD. Die darauf enthaltenen 11 Tracks sind vornehmlich ruhig gehalten. Die erste Singleauskopplung „ Bright Side“, zu der es auch ein Video gibt, ist neben meinem schon genannten Höhepunkt „Break The Deal“ etwas flotter und hat dadurch ebenfalls einen Wiedererkennungseffekt. Im Song „Endless Journey“ ertönen im Hintergrund beruhigende asiatische Mönchsgesänge. Man kann Isgaard, die mit ihrer Weltmusik die fehlende Menschlichkeit (Lack Of Humanity) und die Kinder von Bhutan Choni (The Children of Bhutan) besingt ein Stück weit mit Lorrena McKennitt vergleichen. Das neue Album ist wunderschön gesungen und für Liebhaber leiser, berührender Töne ein Highlight.
mn
Blutengel
„Black Symphonies“
Out of Line /rough trade
Die Berliner Dark Electro Band Blutengel um Chris Pohl und Damen konnte schon auf dem ersten Gothic Meets Klassik Festival für Begeisterung sorgen. Da war es nur eine Frage der Zeit, wann es einen weiteren klassischen Streich der Band geben wird. Mit dem neuen Album „Black Symphonies“ ist es nun soweit. Ein Querschnitt namhafter Blutengel Tracks wird in ein klassisches Gewand gehüllt. Ein ganzes Orchester sorgt für eine besondere Interpretation der Stücke und ein neues volles Klangerlebnis.
Mit zwölf Stücken umfasst das Album eine schöne Auswahl an Blutengel-Klassikern, sowie den neuen Song “Krieger”. Conrad Oleak schrieb die Songs Blutengels um, damit sie mit Violine, Cello, Akustikgitarre, Klarinette, Klavier und so weiter klassisch eingespielt werden konnten. Das Ergebnis kann sich hören lassen. „Black Symphonies“ erscheint auch als Deluxe Variante mit einer Bonus-Live-DVD. Darauf sind die besten Momente aus dem legendären Konzert mit dem Symphonieorchester von Zielona Gora im “Neues Gewandhaus Leipzig”. Das Album hier ist auch die Gelegenheit, eine weitere Zielgruppe, fern von allem BummBumm, für sich einzunehmen. Der gesetzte Gothic wird in jedem Fall begeistert sein und kann zu Hause den Symphonien lauschen. Diese klassische Seite der Band ist einfach bemerkenswert und sollte unbedingt fester Bestandteil ihres Schaffens werden.
es
Aesthetic Perfection
„‘Til Death“
Metropolis Records
Aesthetic Perfection sind vielen schon ein Begriff, haben sie doch schon auf einigen Festivals ihr Unwesen getrieben. Nun erscheint ihr Album ‘Til Death, bei dem im ersten Song „Happily Ever After“ gleichförmig in das Album hineingetrommelt wird. Zum Glück ist die poppige, bereits von Livegigs bekannte Single „Antibody” aus ganz anderem Sound geklöppelt. Hier gibt es etwas zu Tanzen, aber ich mag diesen gequält, kratzigen Gesang nicht, den Sänger Daniel meist in jeder zweiten Songhälfte zum Besten gibt. Da bekommt man vom Zuhören Halsschmerzen. Tanzbar geht es auch mit „Lights Out (Ready to go)” weiter. „Death Rattle” ist dann aber schon zu viel Radiolala à la Backstreet Boys, Sogar bei diesem weichen Song wird wieder geschrien, das macht den Song aber nicht dynamischer. „The Dark Half“ und „The New Black“ erfreuen endlich mit Industrialbeats und hier erwartet man dann auch die Vocals, die in den anderen Tracks nicht passen. Diese Songs gehen gleich ins Ohr und ins Bein. Einige Stücke,wie „Showtime“ oder „Lovesick“ sind wieder völlig anders und man muss an Depeche Mode denken. Auffällig ist bei nahezu allen Tracks, dass sie erst gelungen anfangen, aber in der zweiten Songhälfte muss das Ganze unbedingt noch mit kratzig verzerrter Stimme beschrien werden. Das ist Aggrotech. Das Cover der CD, ein Brautpaar in „Dia De Los Muertos“-Bemalung, möchte ich nicht unerwähnt lassen.
Von Daniel Graves‘ Schreien einmal ab, welches für manche vielleicht einen gelungenen Kontrast darstellt, ist “Til Death“ jedoch ein schönes peppiges Album.
i.s.o.
Welle: Erdball
„Tanzmusik für Roboter“
Synthetic Symphony/SPV
Alles wird immer schneller, so schon das Welle-Intro. “Gigabyte, Terabyte ect. ” und schon ist man drin im neuen Welle:Erdball-Album “Tanzmusik für Roboter”. Die Band zeigt sich wie immer kritisch dem Internet, sowie dem Konsum gegenüber. Tracks wie „Gib‘ mir meine Zukunft wieder“ beleuchten Facebook, Google und Co. kritisch. Konsumiert wird wieder bei dem Song „Ich mach mich schön“ und “Die Liebe der 3. Art“ wird dann auch gleich von der „Neuen“ gesungen. Ich höre heraus, es ist nicht die Dame, die ich gewählt habe. Man kann gespannt sein, wie sich das Ganze entwickelt.
Es gibt auch reine Fun-Songs auf der CD, wie das ohrwurmige „Flipperkönig“. Das neue Album wurde als Meisterwerk angekündigt. Ich finde es aber nicht herausragend, sondern einfach nur netten Welle-Sound. Natürlich dreht sich auf der Roboterscheibe wieder alles um den Computer. „Das Password“, „Computersex“ oder „Mensch gegen Maschine“ sind einige Themen mit denen sich die Band beschäftigt. Der Track „Herzschlag-Alarm“ gefällt mir jedoch weniger. Er könnte auch ein Schlager von Andrea Berg sein. Einfach zu seicht für meinen Geschmack oder ist es gar Ironie? Der Coversong “Die Gedanken sind frei“ ist ebenfalls sehr speziell. “MB präsentiert: Senso” im Song „Mimikry“ und das Gerät der 80er hier aufzugreifen ist sehr witzig. Dass die Songs auf verschiedenem Klanggeräten eingespielt wurden, versendet sich aber auch irgendwie oder fällt ansonsten nicht weiter ist Gewicht. Leider gab es als Promo nur 13 Songs zu hören. Die nächsten drei versprechen da etwas mehr, wie beispielsweise der Titeltrack “Tanzmusik
für Roboter”. Für echte Welle Fans darf das Album natürlich nicht im Regal fehlen. Aber es wurde zu vollmundig als Meisterwerk angekündigt und damit sollte man auch nach feierlichen 20 Jahren lieber vorsichtig sein.
i.s.o.
Inmost Silence
„Crawling in Circles“
Label: Eigenproduktion
Sanfter Einstieg mit dem Song „Self Deification” in das Album“Crawling in Circles” von INMOST SILENCE. Von innerer Ruhe jedoch keine Spur, denn es wird auch metallmäßig gebrüllt. Das Ganze hört sich, ob der schönen Stimme von Sängerin Christiane an wie die Schöne und das Biest. So wird in die sanften Melodien immer wieder einmal reingegrunzt. “Crawling in Circles” ist das Erstlingswerk der Hamburger Band und hat sechs Stücke.
Interessant ist der Gesang, der in Englisch anfängt und plötzlich auf Deutsch weitergeht. Verwundert dachte ich, dass mein Englisch auch immer besser wird und merkte dann erst das der Song nach Deutsch erst wieder einen englischen Passus hat. Dies ist eine sehr kreative Idee. Die Stücke laufen bei mir so durch, ab und an intoniert „das Biest“ wieder. Das ist mir zu viel Metal. Der fünfte Track “Tell Me” ist dann aber wirklich flott und reißt die Scheibe für mich raus. Womit mein persönlicher Favorit nun preisgegeben ist.
es
Rabia Sorda
„Hotel Suicide“
Doppel-CD
Out of Line
Das neue Album “Hotel Suicide” des Hocico-Frontmannes Erk Aicrag hat diesmal fast nur eingängige Nummern.
Rabia Sorda ist Erk Aicrags Soloprojekt und schon „Turbulence“ und „Hotel Suicide“ sind mitreißender Tracks auf diesem Album. Der Song „ Deaf“ ist mir zu brachial und brüllig und da fragt er noch im Song nach dem Grund des Taubwerdens? Der totale Gegensatz ist im selten ruhigen Stück „Marionette“ zu hören. Genau das richtige Verhältnis zwischen Kraft und Tanzbarkeit haben Rabia Sorda aber mit dem Song „ Eye M the Blacksheep” hinbekommen. Die 14 Tracks, die mich auf der ersten CD begeistern, reichen von Industrial über Post Punk und Electroclash. Die zweite Scheibe bringt weiteres Matrial, seien es fünf Remixe, beispielsweise von Bands wie Aesthetic Perfection und Ost + Front oder sechs Live Tracks vom Wave Gotik Treffen 2012. “Hotel Suicide” ist ein abwechslungsreiches Album und kein Grund sich gar im Hotelzimmer umzubringen.
es
Rummelsnuff
„Kraftgewinn“
Doppel-CD
Out of Line
Mit “Kraftgewinn” haben wir bereits die vierte CD des Muckimannes in der Hand und das steht sogar als Gedankenstütze gleich mit auf dem Album.
Ich liebe Rummelsnuffs Reibeisenstimme, die sein modernes Arbeiterlied wunderbar unterstreicht. Roger Baptist, also eben Rummelsnuff, singt Geschichten aus dem Leben, über Menschen, Tiere und die große weite Welt – ahoi! Hier werden Dinge besungen, denen man sonst keine Beachtung schenkt, wie in dem göttlichen „Bratwurstzange“. In „Yokozuna“ hört man außerdem sogar fette Metallriffs und bei „Der Käpt’n nimmt dich mit“ stechen wir romantisch in See und erleidet dann “Schiffbruch” zusammen mit Klängen von Bela B. & King Khan.
Bei „Salutare“ und „Poi Soldat“ ist der Käpt’n sogar der fremden Sprache mächtig. Ja, RummelsnUff (nicht RummelsnAff – wie so schön in „Schiffbruch“ korrigiert wird), ist eben weit gereist und hat daher eine Menge Seemannsgarn, auch in fremden Zungen, zusammengetragen. Der „Rummelkäpt’n“ tuckert auf der ersten CD durch 11 Songs, wobei sich Humor und Ernsthaftigkeit in seinen Stücken die Waage halten. Da „Kraftgewinn” ja eine Doppel-CD ist, können wir uns auf der zweiten Scheiben noch auf 12 Remixe freuen. Die unter anderem Monostabil, Leaether Strip oder Lucy van Org beigesteuert haben. „Kraftgewinn“ ist melancholisch, witzig, tanzbar, eben typische Rummelsnuff Strommusik vom Besten.
i.s.o.
Corvus Corax
„Gimlie“
Behszmokum Records/Edel
Fast 25 Jahre sind Corvus Corax ihrem Stil treu geblieben. Sie rocken mit ihrer Mittelaltermusik und ihren historischen Instrumenten die Bühnen der Welt. Zwei Jahre ist es her seit das letzte Studioalbum „Sverker“ erschien. Was liegt da also näher als ins Goldene Zeitalter aufzubrechen? Und das tut die Band mit ihrem neuen Album „Gimlie“, denn so heißt eben dieses goldene Zeitalter der Wikinger in deren Sprache. Bei diesem 12. Album führen uns die Könige der Spielleute anhand von zwölf Tracks und zwei Intros durch die nordische, keltische und altenglische Geschichte. Hierbei ertönen Dudelsäcke, Schalmeien, Trommeln und die Drehleier. Gastbeiträge von hochkarätigen Musikern wie Arndis Halla (The Voice Of Apassionata), Jenny Evans-van der Harten (Omnia), Robert Beckmann (Ex-The Inchtabokatables) sowie Brandan und Scholle (Cultus Ferox) komplettieren das Album. Bei diesen besonderen Klängen kann man sich wie immer in die wunderbare Mittelalterwelt hineinversetzen. Hier kämpft Béowulf gegen Grendel, man trifft sich zum Rabenfestmahl und versucht die schöne Keltenprinzessin Derdriu zu erobern. Zu dem Track „Derdriu“ – gälisch gesungen, gibt es auch ein gleichnamiges Video. Einhörner „Unicornis“ werden lateinisch besungen und generell hat man sich vieler fremder Zungen angenommen. Bei „Der Schrei“ ist beispielsweise auch nur der Titel deutsch. „Beowulf is mín nama“ kann man gerade noch so übersetzten und der englische Song „Twilight Of The Thunder God“, ein Cover der Metalband Amon Amarth, ist zur Überraschung auch dabei und dieser gleich noch einmal als instrumental Bonus obendrauf. Zum Glück gehören wir zu den Überlebenen des Ragnarök (Weltuntergang) und da Gimli/Gimlé in der nordischen Mythologie das Paradies ist, haben wir im dem Silberling „Gimlie“ für diesen Ort und das nun angebrochenene goldene Zeitalter schon einmal die beste Mittelaltermusik dabei. Auf die Gimlie Tour 2013 im Anschluss nach der CD Veröffentlichung kann man sich in jedem Fall freuen.
th
Krankheit
„Sanatorium“
Echozone/Soulfood
Musik aus der Nervenheilanstalt oder was verbirgt sich hinter der Band Krankheit und ihrem Album „Sanatorium“? Die Band gründete sich 2011 und es ist bereits die EP „Menschenfresser“ erschienen. „Sanatorium“ ist das Debütalbum der drei Österreicher. Klassik meets Metal, besonders im Stück „Figaros Schlachtfest „ und in „Menschenfresser“ – frei nach dem Vogelhändler übrigens. Es geht durchaus theatralisch zu und die Idee aus Klassik und Metal gefällt mir. Stilistisch ordnet sich KRANKHEIT im Dark-Industrial-Metal ein. Infizieren soll ich mich laut Flyer, der dem schönen Booklet beiliegt. Das klappt aber bei mir nicht. Ich scheine immun gegen diese Metalklänge. Um Krankheit, Tod und Verderben drehen sich die Songs. Stimmlich erinnert mich der Sänger Chris an Mozart von Umbra et Imago. Dieser kann auch so schön das R rollen. O.K. für Halloween ganz lustig und die deutschen Texte gefallen mir eher noch als englisches Metal-Gegrunze. Lange kann ich das Gemetzel jedoch nicht anhören. 12 Psychotrack reichen aus. Mein Favorit ist auch gleich der letzte Song „Teufelsneurose 488“, da er zumindest am Anfang besinnlich ist und das bleibt auch fast so. Blutrünstige Texte und Lärm lassen mich ansonsten nach fast 50 Minuten am Rande des Nervenzusammen-bruches zurück. Also doch infiziert?
i.s.o.
Dynamic Syndicate
„Higher State of Consciousness“
Echozone/Bobmedia
Nach dem Intro “Requiem“ kommt gleich ein richtiger Hit „Way to Justice“. Auch der nächste Track „Just Unreal“ bleibt mitreißend. Das Kölner Trio Dynamic Syndicate hat sich mit seiner zweiten Scheibe richtig ins Zeug gelegt. Electro, Metal, Breakbeat, wird mir als Genre angekündigt oder nenne ich es einfach Alternative Rock. Danach hört sich jedenfalls der vierte Song „ In the Dark“ und das darauffolgende „The Death Comes Slowly“ an. Irgendwie geht es auch so weiter. „Raise Your Head Up“ à la Prodigy’s ”Smack My Bitch Up” ist mir dann schon zu stressig In „Brave New World“ gibt es noch unterstützende weibliche Vocals beziehungsweise Sprechgesang. „Higher State of Consciousness” ging für mich gut los, doch dann langweilte ich mich. Die Rocksongs wollen bei mir nicht haften bleiben und ich gelange nicht, wie der Albumtitel verspricht, in einen höheren Bewußtseinszustand.
es
Die Krupps
„The Machinists of Joy“
Synthetic Symphony (SPV)
Genannt wurde das neue Album THE MACHINSTS OF JOY der Krupps nach ihrem 1989 entstandenen Hit “MACHINERIES OF JOY”. Die Maschinisten „Die Krupps“ sind also erwacht, um mit 11 Tracks in Produktion zu gehen. Die Maschinen von damals haben sie geölt und poliert und herausgekommen ist ihr erstes Studioalbum in diesem Jahrtausend. Feinster tanzbarer Electro/EBM macht nicht nur den Maschinisten, sondern auch mir Spaß. „Schmutzfabrik“ handelt von der anstrengenden Arbeit bei der Produktion, aber ‚die heiße Glut, die tut so gut‘. Tolle Texte (deutsch, englisch), flotte, tanzbare Rhythmen, so muss guter Electro sein. „Risikofaktor“ hat etwas von DAF, was aber auch am deutschen Text liegt. Genau wie „Eiskalter Engel“ einen NDW Touch à la Witt hat. Mit „Robo Sapien“, „Part Of The Machine“ und dem Titeltrack „The Machinists of Joy“
wird dann ganz abwechslungsreich auch in Englisch gesungen. Im letzteren Track sogar die Headline beidsprachig ‚Du bist der Maschinist der Freude‘. Dieses Album ist durchweg gelungen. Glücklicherweise gibt es keinen Metal beziehungsweise Industrialkrach auf der CD. Zu den 11 Stücken findet sich in der Box noch Bonusmaterial, davon auch weitere Tracks, die bereits bekannten „Industrie Mädchen“, „Risikofaktor“ , sowie„Nazis Auf Speed“. Einen Remix von Leather Strip und zwei Songs je in Zusammenarbeit mit Metal Urbain und Dernière Volonte gibt es noch obendrauf. Achtung, diese beiden Stücke„Panik“ und „Sin Fin“ sogar auf Französisch. Das Album der Krupps ist einfach top und es hat sich gelohnt so lange darauf zu warten.
i.s.o.
Minusheart
„Calls From Space“
Echozone/Soulfood
Mit „Calls From Space“ legen die Aachener Minusheart bereits ihr drittes Album vor. 12 beste Electro-Stücke erwarten den geneigten Hörer.
Gleich aus dem ersten Track „Say The Word“ stammt die Textzeile „Calls From Space“ und somit war ein Albumtitel geboren. Die Songs sind alle samt melodiös und das ganze Album klingt einprägsam. Frontmann DIVER hat den nötigen „Dreck“ in der Stimme, der das Ganze, ob der eingängigen Melodien, nicht zu brav erscheinen lässt. In diesem Konzeptalbum dreht sich alles um Aliens, Weirdos oder den „Man On Mars“. Im letzteren Track wird mit dem Gesang als leicht blecherne Außerirdischenstimme gespielt, was thematisch passt, aber auf Dauer anstrengend ist. DIVERs Stimme zu Varys abwechslungsreichem Gitarrenklang fügt sich ansonsten in allen Songs schön ein.
Gitarre und Electrosound arbeiten besonders stimmig in „Hit Em Up“ zusammen. Dieses Lied ist mit über fünf einhalb Minuten auch recht lang. „Alien Maschine“ trägt ein eingängigen Tanzgewand und man bekommt es beim mehrmaligem hören kaum aus dem Ohr.
„Harried Angle“ kommt ohne viel Elektronik aus und man kann sich die Engel, die in diesem Song langsam und sanft besungen werden, schemenhaft vorstellen. Das Stück ist ein krasser Unterschied zu den zackigen electronischen Stücken wie beispielsweise „Spit You Out“. Ein Booklet mit den Lyriks liegt der CD bei. In diesem danken Minusheart sogar uns (Minusheart thanks YOU). Das ist doch nett. „Calls From Space“ ist ein abwechslungsreiches Album. Meine Anspieltipps sind „Say A Word“ und vor allem „Alien Maschine“.
i.s.o.
reAdjust
„Access All Areas“
BOD Music
Die Elektroformation reAdjust sind Jay ( Vocals /Lyriks), Tommes ( Songwriting/ Programming) und Thomas (Live-Keyboard). Die Band konnte durch Liveauftritte und durch Remixe anderer Electroband auch schon auf sich aufmerksam machen.
Das neue Album beginnt in „Anthem for Sinners“mit typischem verzerrten Gesang, den ich nicht lange anhören kann, obwohl die Melodien der Songs sehr gefällig sind. So hat auch der Song „Terrorzelle“ eine super Melodie, wenn doch Sänger Jay nicht so verzerrt singen würde. Es singt diesen Titel und „Bas(s)tard“ auf deutsch. Leider sind die Lyriks so nur schwer zu erraten. Mir würde ein harmonischer Gesang zu den tanzbaren Melodien viel besser gefallen. Daher haben es mir besonders Tracks, wie “Moving” angetan, da der Gesang dort klarer rüberkommt. Der Song erinnert mich ein wenig an DAF. Genauso wie das Stück „Shame“. Dieser klassische Electro mit EBM Anleihen gefällt mir eindeutig besser. Und ja, ich bin ein Anhänger des sogenannten Weiberelectros. Daher ist „Ego“ ein Tanzflächenfüller, besonders in der Version „Ego (Per-Anders Kurenbach Remix)“ ganz nach meinem Geschmack. Davon hätte ich gerne mehr auf dieser CD gefungen. Das Album “Access All Areas” ist in jedem Fall etwas für Cyberpuschels. Diese werden bei jedem der 15 Songs inklusive 4 Remixen ihren Tanzspaß haben. Ich höre dann lieber meine Lieblinge „Shame“ und „Ego (Per-Anders Kurenbach Remix)” ein paar Mal mehr. Das ist für mich Melodic Body Electro ohne Verzerrung.
i.s.o.
The Dark Shadows
„Autumn Still…”
Halb 7 (Broken Silence)
Mit “Distaent Mind” zu Beginn des neuen Albums von The Dark Shadows, landet man fast schon in einem Popsong. Auch der zweite Track „The Boy From Berlin“ ist, genau wie “Scissors”, eine Ballade. Irgendwie hatte ich mir den zweiten Longplayer der Dark Shadows -Nomen est Omen- wieder dunkler vorgestellt.
Das Trio wurde im einem Atemzug mit The Quakes, Guana Bats oder The Meteors genannt und auch ihr erster Longplayer „Darkness Calls“ enthielt Punk und Psychobilly. Allerdings bin ich verwundert, dass dieses Album außerdem in dem Genre New Wave/Punk/Indie beheimatet sein soll. Das kann ich bei diesen poppigen Liedern bisher nicht feststellen. Ein Hauch von Wind und New Wave entdecke ich beim vierten Track, um dann festzustellen, dass es sich um das Grauzone Cover „Eisbär“ handelt. Besonders charmant ist hier der Akzent von Sängerin Brigitte Handley. Ihre sanfte Stimme gefällt mir generell gut, besonders in „Emergency“. Das Stück “Still Lives…” hat gruselige Stimmenverzerrung zu ruhigem Sound. Zum Glück kann ich endlich im achten Lied “Written In The Snow” einen Hauch von New Wave ausmachen.
„Autumn Still…“ enthält zwölf Songs, von denen einige bereits 2010 und 2011 auf EPs erschienen sind. Beispielsweise “Dark Shadow”, bei dem der Bass zur Geltung kommt. Obwohl es nicht arg slapped, hat man es hier mit einem atmosphärisch düsteren Song zu tun. “Silent Screams” verrät des weiteren leichten Billy-Einschlag. Neben den schnelleren Stücken “Distaent Mind”, “Written In The Snow” ist dieser Track mein Anspieltipp.
Die ganze Scheibe ist ein Art facettenreiches Easy Listening Album für besinnliche Herbsttage, bei denen man dunkle Schatten um die Häuser schleichen sieht. Diesmal ganz psycho aber ohne Billy.
i.s.o.
THE EXPLODING BOY
„Four”
Drakkar/Sony Music
Ich liebe Bands, die sich an den guten alten 80er Jahren orientieren und da kommen mir THE EXPLODING BOY aus Schweden gerade recht. Das Post-Punk/ New Wave Quartett um Sänger Johan Sjöblom hat mit „Four“ jetzt eben ihren vierten Longplayer am Start. Das Ganze erinnert, besonders beim Song „Shadows“ an The Cure. Das ist ja auch kein Wunder, denn der Bandname „The Exploding Boy“ ist ein Curetitel. Seit 2006 sind die Stockholmer Boys nun im Geschäft. Der Song „Street Cliché“ hat es mir mit seiner eingängigen Melodie angetan, ein absoluter Ohrwurm. „Dark City (Pt II)“ ist eine wunderbare 80ies Hommage. Die 10 Tracks des Quartetts sind wohlklingend. In der Mitte der CD fällt die Scheibe etwas ab. Denn bei den Songs „Runaway“ und „ Awful“ wird das Album etwas ruhiger. Der Song „Always“ will es dann glücklicherweise wieder wissen und scheucht die Zuhörer zurück auf die Tanzfläche.
i.s.o.
Solar Fake
„Reasons To Kill”
Synthetic Symphony/SPV
Gründe zu morden, eben „Reasons To Kill“, gibt es viele. Zumindest haben Solar Fake auf ihrem gleichnamigen dritten Studioalbum schon 11 gefunden. Diese 11 abwechslungsreichen Electrotracks des neuen Albums sorgen wieder für volle Tanzflächen. Das ruhiger „My Spaces“ erinnert etwas an VNV Nation. „My Bleeding Heart“ hat eine Menge Kraftpotential und Svens Stimme kämpft sich aggressiv durch den Song. Ein echtes Industrialstück. Der Track „Face Me“ geht ab wie Luzie und schafft die Balance zwischen erkennbarer Friedrich-Stimme und der nötigen Power. Mit diesem Song und dem hitverdächtigen „ When I Bite“ habe ich meine Albumhighlights gefunden. Das Berliner Duo kann aber auch ruhig „Rise And Fall“ oder Ballade, wie der Schlusstrack „The Pages“ eingangs den Anschein hat, um dann doch wieder durchaus tanzbar zu werden. Natürlich fehlt auch ein Coverstück nicht. Mit „One Step Closer“ zeigen Solar Fake ihre Version des Linkin Park Songs und stechen hier recht rockig aus der Reihe.
„Reasons To Kill“ ist ein mitreißendes Album, welches perfekt auf die Tour im Frühjahr 2014 einstimmt.
i.s.o.
The Limit Club
“This is Cutthroat Business”
Phantom Cat Records
Das leider nur rund eine halbe Stunde lange Album beginnt recht dark wavig . Mir als Gothabella gefällt natürlich der Mix aus Dark Wave/Rock ‚n‘ Roll/Horror, den die Band mit „This is Cutthroat Business” auf den 12 Tracks verfolgt. Das passt auch zu einer der Bands „The Damned“, die The Limit Club beeinflusst hat. Denn der Bandname ist der gleichnamige Song eben dieser Band aus den 80ern. Als Cover gibt es dann auch gleich „Kick In The Eye“ der ebenfalls 80er jahre Batcaveikonen “Bauhaus”. „Return To My Darker Self“ ist ein weiterer Batcavetitel und erinert an diese Zeit. „Fang (Don’t Forget My Misery)“ ähnelt außerdem Peter Murphy’s Songs. Habe ich es bei dem Limit Club etwa mit Bauhausfans zu tun? Jedenfalls hat dieser Track genug Mystik. „Shake“ und „Condemned Vessel“ sind die eigentlichen Rock and Roll Stücke des Albums und gehen gut ins Tanzbein. Das schnellste und super-slappige Upright Bass Stück ist „I Hope You Hurt“. So hören sich Dynamik und Spielfreude an. Jetzt habe ich verstanden wie es in einem mörderischen, ja ruinösen Geschäft, gemäß Albumtitel, abläuft. „This is Cutthroat Business“ ist eine 1a Goth ‚n‘ Roll Scheibe, die meinen Player momentan selten verlässt.
i.s.o.
The Mission
„The Brightest Light”
Oblivion/ SPV
Seit dem ersten Album von The Mission sind 27 Jahre vergangen und man war natürlich gespannt, was das neue Album „The Brightest Light” bringt. Mit dem Song „Black Cat Bone“, ertönt Wayne Husseys typische Stimme, die in „Everything But The Squeal” noch dreckiger und kraftvoller wird. Doch den bekannten Gothic Rock gibt es auf diesem Album höchst selten zu hören und der Longplayer hier kann als klassisches Rockalbum bezeichnet werden. In„Swan Song“ darf man ein wenig vertrauten Sound erhaschen.
„Sometimes The Brightest Light Come From The Darkest Place“ ist ein eingängiger Song und ein gutes Beispiel für den rockigen neuen Missionsound. Es ist eben, wie der Song schon sagt, das hellste Licht am dunkelsten Ort, oder was man bei The Mission davon in Erinnerung hatte.
„Born Under A Good Sign“ ist beispielsweise ein Gute Laune Rockstück. Tanzbar ist der Song allemal, aber bestenfalls in einem Alternativeschuppen und nichts für die einst schwarzen Seelen. Hinfort mit dem Gothictrübsal! „When The Trap Clicks Shut Behind Us“ ist schon sehr radiotauglicher Rock und „Ain’t No Prayer In The Bible Can Save Me Now“ ist eine schöne Ballade. Bei „Just Another Pawn In Your Game“ habe ich die ganze Zeit überlegt an wen mich das Ganze erinnert. Endlich kam ich zu dem Schluss, dass Waynes Stimme hier Chris Norman von Smokey ähnelt. The Mission sind bei diesem Album fast wieder in Originalbesetzung und ich hatte mir eine Anknüpfung an die gute alte Zeit erhofft. Da ich altmodisch bin und es schon genug Radiorock gibt, gefallen mir die Stücke am besten, die noch ein bisschen an die alten The Mission erinnern, gefolgt von dem peppigen „Born Under A Good Sign“ und der Single „Sometimes The Brightest Light Come From The Darkest Place“.
es
FB 1964
„The Fearless Vampire Killers”
Eigenproduktion
Frank Badenhop, ein mir bis dato unbekannter Musiker, steckt hinter dem Namen FB1964. Er hat sich an den Soundtrack von „The Fearless Vampire Killers“ herangewagt und diesem Metal-Charakter verliehen. Es handelt sich um den Film „Tanz der Vampire“ von 1967, der im englische Originaltitel eben „The Fearless Vampire Killers“ heißt und von Regisseur Roman Polański ist. Die Musik kam seinerzeit von Krzysztof Komeda. Obwohl Metal nicht zu meiner favorisierten Musik gehört, finde ich das Ganze gut gemacht. Die Interpretation des „Tanzes der Vampire“ führt meist recht melodiös durch 15 Tracks. „Koukol“ gefällt mir, ob seiner Bassklarinette am besten. Es erinnert mich an Prokofjews Peter und der Wolf. In „Portraits“ ertönt Mozarts „Kleine Nachtmusik“ und dann auch noch mit Banjo. Das ist auch noch ein Highlight des Longplayers. Genau wie „Alfred Hears Singing“ mit wunderschönem Piano und einem Stück von Uriah Heeps „Lady in Black“. Generell hat man einige Sounds von bekannten Bands, wie SLAYER, IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST verarbeitet und zahlreiche Gastmusiker waren außerdem an diesem Projekt beteiligt. Man muss sich natürlich den Originalsoundtrack von „Tanz der Vampire“ noch einmal ins Gedächtnis rufen, um die Neuvertonung genau zu vergleichen. Das Booklet ist schön gestaltet, mit Vampiren und ich entdecke einen bekannten Engel vom Kölner Melatenfriedhof. Bei der Schrift setzt sich Stil gegenüber Lesbarkeit, wie immer auf Metalscheiben, durch und ich habe meine Schwierigkeiten die einzelnen Tracks zu entziffern. “The Fearless Vampire Killers” ist professionell arrangiert und die Idee sich an den Film zu machen , um die Musik gekonnt umzuarbeiten, verdient ein Lob.
i.s.o.
DRACUL
„Auf Grund”
Synthetic Symphony / SPV
Nach einem kurzen „Intro“ geht es gleich ganz tief „Auf Grund“. Dieser tanzbare Electrotrack nimmt einen mit auf die Wellen, die auf der Tanzfläche wogen. Das gleichnamige Album „Auf Grund“ ist bereits der fünfte Longplayer von Dracul, einem Sideprojekt von Mozart (Umbra et Imago). An diesem elektronischen Werk wurde fast ein Jahr getüftelt und herausgekommen sind einige tanzbare und auch skurile Stücke, wie der Track „Heil Kräuter“, der sich natürlich um Adolf dreht. Die Texte sind alle von Mozart selbst. Ansonsten haben diesmal Mozart und Tom O‘Connell (House of Usher/Traumtaenzer) zusammen mit den Sängerinnen Madeleine Le Roy und Karo Hafke gearbeitet.
Beim vierten Track „Follow Me” nach Amanda Lear muss ich lachen. Dieses Cover ist sehr schön geworden und ich sehe Mozart im Duett mit Amanda wirklich vor mir. Erotik pur! „Dracul’s Follow Me Part II” ist eine super Soundcollage mit vielen Samples. Ich höre einen Tick NDW sowie eingewobene Zitate, beispielsweise von Klaus Kinskis – „Jesus Christus Erlöser“. Schrecklich schön!
Bei „Killing Fields (Rotten Society)“ geht es mit dem ersten Klang sofort los mit Donna Summers „I Feel Love“. Die CD „Auf Grund“ ist irgendwie eine Hommage an viele Altstars, wenn man schon Größen, wie Kinsik, Lear oder Summer auf diesem Album wiederfindet. „Die Nacht“ ist ein wunderbares männlich-weibliches Duett mit Hitpotential. Es folgt der schon vor Album-Release als Videoclip veröffentlichte Song „Wutlied“. Dieser Track erinnert an Einstürzende Neubauten und ist Industriallärm mit bekannten Soundfetzen. „Auf Grund“ ist ein durchwachsenes und vielseitiges Album, bei dem mir die melodiösen Tracks am besten gefallen.
i.s.o.
Tanzwut
„Höllenfahrt”
T.Fell Records
Tri Tra Trullala der Teufel, der ist wieder da. Zum neuen Tanzwuttitel „Höllenfahrt“ gab es bereits vorab schon zwei Singleauskopplungen.“Das Gerücht“ und „Der Himmel Brennt“ entfachte auch gleich den Hörer, der sich ab 6. September das ganze Album zu Gemüte führen kann. Teufel und seine Mannen rocken wie in alten Zeiten. Feinster Mittelalterrock, der auch kürzlich auf dem Amphifestival 2013 für kraftvolle Stimmung sorgte. Zu den 12 neuen Tracks läßt sich wunderbar abfeiern. Ich liebe des Teufels Wortspielereien („ Du sollst auf meinem Feste der Bruder Lustig sein“ – Höllenfahrt). Die Synthiklänge in „Das Gerücht“ nähren eben dieses durch das tolle Zusammenspiel zwischen Dudelsäcken und Synthiklängen. Der anfangs ruhige Gesang bei „Die Ruhe Vor Dem Sturm“ erinnert mich an Unheilig. Zum Glück war es wirklich nur die Ruhe vor dem Dudelsack- und Gitarrensturm, der dann wie gewohnt einsetzt. Mit der Festivalhymne „Niemand Weiß“ geht es melodiös mit Feuerzeuge herausholen weiter. „Die Letzten Tage“ ist das, was ich mir unter dem seltsamen Begriff Mittelaltermetal Crossover vorstelle. In diesem tanzbaren Song ist wirklich alles drin, ein absolutes Gute Laune Stück. Das orientale Intro von “Das Elixier” und die Zaubersprüche zur Mischung sind etwas wirklich Besonderes und somit mein magisches Highlight. „Zieh Dich aus“ ist ein weiterer Anspieltipp Bei der „Höllenfahrt“ verfällt man in jedem Fall in Tanzwut und es gibt kein Halten mehr.
i.s.o.
EHRENFELD
„Who’s That Boy?”
I Am Suprised Records / Echozone
Ehrenfeld, das hört sich schon einmal gut an. Denn wir sind in dem gleichnamigen Kölner Stadtteil ansässig. Doch Who’s That Boy? oder auch welcher Musiker verbirgt sich hinter diesem Namen? Es ist Peter Field, beziehungsweise Peter Ehrenfeld, der unter diesem Stadtteilnamen firmiert. Der Süddeutsche ist der Co-Produzent der Gothic-Electroband Shock Therapy, die in den 90er Jahren recht erfolgreich war. Hieran war auch Felix Flaucher (Ex-Silke Bischoff, 18 Summers beteiligt. Auf „Who’s That Boy?”erinnert mich „Funkelnder Stern“ auch gleich an Flaucher, geht dieser Track doch vom deutschen Text in den englischen SILKE BISCHOFF Song „Shining Star” über. „I’m Okay” glänzt durch seine fetzigen Gitarrenriffs und das empfinde ich als besonderes Schmankerl. „One Half Of The Moon“ ist mir ein bisschen zu lala- lahm. Der Song plätschert so weg, wie ich es auch von 18 Summers kenne. Das ist auch kein Wunder, denn wie ich bei genauerem Hinsehen feststelle, hat Felix Flaucher die Backing Vocals und Additional Vocals in den Tracks „Funkelnder Stern”, „One Half Of The Moon” und „Stay With Me” sowie „Small And Tired“ übernommen.
„Small And Tired“ mit seiner Akkustikgitarre und der Song „Great Manitou“ haben für mich jedoch einfach zu viel Liedermacherstyle. Die Stücke sind englisch und deutsch abgefasst, wobei ich mit dem Akzent im Englischen hier meine Probleme habe. Das Album ist ein bunter Stilmix, bei dem mir die Tracks „Come And Dance With Me“ ( ein Shock Therapy Cover) und „I‘m Okay“ (aufgrund ihres rockigen Charakters) , sowie das thematisch wertvolle „Millionär An Zeit” mein Herz gewinnen konnten.
i.s.o.
Les Fleurs Du Mal
„Concrete Ravings“
Echozone/Bob-Media
Die Gebrüder Grim, mit einem M, haben nichts mit Märchen zu tun. Nur so viel, dass die Brüder Axel und August Grim das schwedische Duo „ Les Fleurs Du Mal“ sind und sich diese nach dem Gedichtband (Les Fleurs Du Mal – Die Blumen des Bösen) von Charles Baudelaires benannt haben “Concrete ravings” ist der langersehnte erste Longplayer der Stockholmer Jungs und für jeden oldschool Gothicrockfan ein Muss. Vorausgegangen waren diesem Album eine EP und eine Single, die 2011 und 2012 veröffentlicht wurden.
Die 11 Songs rocken in gewohnter Gothmanier daher. Es gibt nichts wirklich Neues und man kann die CD gut am Stück laufen lassen, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Die Songs erinnern an Bands, wie Sisters of Mercy und andere Helden aus den 80er Jahren. Das Album ist also eher etwas für nebenbei. Ein herausstechender Song ist jedoch
„Nothing”. Dieser ist ein peppiger Ohrwurm, den ich gerne im CD Player rotieren lasse. Ich hätte mir mehr solcher Tracks gewünscht. Eingängige Refrains, wie in Songs wie
“The Knife In My Back (issue 2)” gefallen mir außerdem. “Concrete Ravings” ist melodiös und gefällig. Das Album hätte jedoch, getreu dem Bandnamen, etwas böser sein dürfen.
nm
Schöngeist
„Wehe!“
Oblivion/SPV
Schöngeist stehen für Alternative Rock und leichte Metalleinflüsse mit einem minimalen Gothictouch. Die Münchner haben mit „Wehe!“ nun ihre dritte CD am Start. Von den 10 Tracks ist nur einer in Englisch. Dieser ist das Cover „When The Wild Roses Grow“von Nick Cave/ Kylie Minogue, welches ich nicht spektakulär aber gelungen finde.l Ansonsten geht es melodiös – rockig durch alle Songs. Für mich ist das Ganze vom Sound her zu gleichförmig und ich höre an den Stücken „Wehe!“, „Tief“, „Wieder“ ein bisschen vorbei. Das liegt wohl daran, dass ich kein Fan von klassischen Rockgitarren bin. Wichtiger ist es mir, auf die Texte der Band zu achten und da hat die Gruppe Einiges zu sagen. Obwohl ein Schöngeist eine Person ist, die sich mit Begeisterung den schönen Künsten und weniger den Alltagsdingen widmet, machen Schöngeist sich textlich viele Alltagsgedanken und das ist gut so. Der Song „ Zusammen Allein“ gefällt mir vom Intro und Thema her besonders gut. Er handelt von einer verlorenen Freundschaft. So etwas kennt jeder und die eingesetzten weiblichen Vocals des Tracks machen ihn so interessanter als die Vorgängerstücke. Noch ein Highlight ist“Traumtanz“, ein klarer Song, der die Schwierigkeiten und Einsamkeit des Lebens selbst. Alternative Rock Fans könne bei dieser CD in jedem Fall ein Ohr riskieren.
nm
Funker Vogt
„Companion In Crime“
Out Of Line
Die Hamelner Funker Vogt waren schon immer fleißig. Haben sie doch mit „Companion In Crime“ bereits ihr 12 Studioalbum fertig gestellt.
Circa die Hälfte der 13 Lieder ist auf Deutsch. Ich liebe den Electrosound, aber „Mein Weg“ hat irgendetwas von Gangster Rap, wahrscheinlich wegen des Textes (Hey„Fuck you … das ist mein Weg … ich scheiß auf Euch und das, was in der Zeitung steht“ – etwas einfach gestrickt, aber zum Mitgrölen reicht es allemal). Bei „Gott Noch Nicht“ ist es ähnlich, aber thematisch viel besser. Die Band besinnt sich zum Glück auch auf guten alten EBM („Kill On Command“) und Sänger Jens Kästel schreit die Songs mit seiner Reibeisenstimme frei heraus. So bei „Six Feet Under“ eines meiner Highlights der Scheibe. “Kampf den Maschinen” ist durchaus sozialkritisch – Vernichtung der Arbeitsplätze durch Maschinen – und “Our Life“ ist fast schon eine Ballade, die Vater und Mutter anspricht. „Kapitulation“ ist ein eingäniger, guter Song, der auf dem Tanzparkett nicht fehlen wird. „The Firm“ ist mir zu brüllig und auch schon wieder schwarzer Techno. Interessant ist aber der Tempowechsel. Der langsame Part lässt sich durchaus hören und zudem ist es eine witzige Idee und dadurch kein Einheitsbrei. „Brüder“ behandelt eine Kriegsthematik und gibt sich langsam und traurig.
Das Album gibt es als reguläre CD mit 13 Tracks und als Doppel-CD-Spezialausführung mit einigen Bonustracks. Hierbei drei Remixe und die Songs „Soldat“, „Battlefield Of Love“, „Salvation“. Der zweite hiervon begeistert mich durch den Einsatz des Klaviers, jedoch sind der Gesang und der Akzent des Sängers gewöhnungsbedürftig. “Columbine (MassacREmix by Suicide Commando)” ist mir zu stressig. “Six Feet Under (Buried)” ist jetzt instrumental. Der Song bleibt mein Favorit, aber lieber mit Gesang und ohne Techno, genauso wie “Gott Noch Nicht” und „Kapitulation“. Damit sind meine Perlen des Albums schnell ausgemacht.
i.s.o.
AlterRed
„The Time It Takes To Smile”
af-music
Die Londoner Electro‐Cabaret Künstler AlterRed haben mit „The Time It Takes To Smile” bereits ihr drittes Album herausgebracht. Die Geschichte um die Charaktere AlterRed and Emily, welche auf den beiden Vorgängeralben erzählt wurde, findet auf dieser CD ihren Abschluss.
Electro-Cabaret, das klingt erst einmal spannend. Synthi trifft auf Piano-Cabret und das Ganze erinnert mich an die theatralischen Werke von Marc Almond oder Saviour Machine. Bei „In The Garden“, „Me and Conrad Veidt“ oder „Dread”, denke ich unweigerlich an Almond. In den Instrumentals . „Coping“, „Not Coping” und „She Still Fascinates Me“ an Saviour Machine, was auch am Piano liegen mag. Die 11 Songs sind besonders und lassen sich unbedingt an einem Stück hören. In den Tracks wird die Geschichte aus der Sicht der Charaktere, sowie seitens des Beobachters erzählt. Es geht um Verwirrung, Angst, Dissoziation und Verzweiflung. Ein bunter Reigen an Gefühlen mischt sich mit den anspruchsvollen, vielfältigen Klängen des Darkwave/Electro-Cabarets. „.All Or Nothing“ ist genau wie „Better Than Mending“ zudem noch tanzflächentauglich, ebenso wie „Spine“ und „Dread”. Diese beiden letzteren Tracks wurden von AlterRed als Free‐Download‐Single ausgekoppelt.
Die Musik gleicht generell einem Soundtrack. Hierbei kann man sich wunderbar eine Geschichte vorstellen. Das Album ist samt Konzept ein feines Werk. Meine Anspieltipps sind „Suits Me Like A Coma“, „Red And Black Coins“ und „All Or Nothing“.
i.s.o.
Schattenspiel
„Aus dem Dunkel“
Dead Master’s Beat
Schattenspiel sind ein Neo-Classical/Dark Ambient Musik Projekt aus Frankfurt. Nach den CDs “Schattenkrieger” und “Lichtgestalten” haben sie hier das letzte Album der Trilogie fertiggestellt. Auf „Aus dem Dunkel“ geht es mit beschwingten Flötentönen gleich „Auf in den Kampf“. Genauso kann man sich Motivation und Siegessicherheit vorstellen. Der zweite Track „Westfront“ erinnert mich sofort an die Band „Ordo Equilibrio“ und ist mein Anspieltipp des Albums. Erstmalig wird beim dritten Stück, dem Titeltrack „Aus dem Dunkel“ gesungen und zwar auf Deutsch. Neoklassische und elektronische Arrangements treffen bei der ganzen CD auf Trommeln und Samples voller martialischer Energie. „Aus dem Dunkel“ ist die erste Veröffentlichung mit dem neuen offiziellen Bandmitglied Lionel Verney (Verney 1826), der schon früher die Band ab und an unterstützte. Auf der Scheibe wechseln sich deutsche und englische Stücke ab. „Good Morning Sick World (feat. Art Of Empathy), weist sogar mit beidem auf, samt männlichen und weiblichen Vocals. Es ist ein sehr vielseitiges Stück, welches mir gut gefällt. Bei “Midnight In Prypjat“ wird mir nicht zuletzt durch die Sirenen am Ende bewusst, dass die Kriegsthematik des Neofolks bei mir immer wieder Unbehagen auslöst. Die Klangarrangements auf „Aus dem Dunkel“ sind durchaus melodisch, sehr vielfältig aber auch düster. Vogelstimmen und Meeresrauschen stehen im Kontrast zu angedeuteten Schießereien und Bombeneinschlägen, wie beispielsweise bei „Der Vorhang Ist Gefallen (feat. Acta Non Verba)“. Hier kann man sich in die Soldaten hineinversetzen. Die 15 Stücke des Albums stammen vorwiegend aus der Feder von Sven Phalanx und Lionel Verney (Verney 1826). Bei vier Stücken gab es eine Zusammenarbeit mit Stahlplanet (“Zirkulat”), mit Acta Non Verba (“Der Vorhang ist gefallen”), mit Art Of Empathy (“Good Morning Sick World”) und mit Jörvallr (“We shall fight”). “Aus dem Dunkel” ist ein Album voll vielseitigen, meist ruhigen Stücken, die den Neofolkliebhaber begeistern werden.
i.s.o.
Saints of Ruin
„Elevatis Velum“
Echozone
Dies ist das dritte Album der US Band Saints of Ruin und da dachte ich mir bei Gothic Rock kann man nichts verkehrt machen. Der erste Track „The Thirst“ ist vielversprechend. Doch bei längerem Hören der insgesamt 10 Tracks, ist es mir zu mainstreamig. Ich hatte mich auf mehr Gothic gefreut. Doch damit hat das Album eigentlich zu wenig zu tun. Auf „Elevatis Velum“ finden sich durchaus melodisch, eingängige Klänge, doch ist mir das Ganze nicht düster genug. Das Quartett um Frontfrau Ruby Ruin hat zwar solide Stücke dabei. „Stand Alone“, „Don’t Love Me“, sowie die Ballade „Boundless“ beispielsweise werden ihre Liebhaber finden. Aber leider sind diese Songs recht austauschbar. Da die Tracks und der Albumtitel lateinisch angegeben sind, denkt man noch eher an Gothic. Wovon „Elevatis Velum“ in jedem Fall mehr vertragen könnte.Bei „Riding on The Sun“ wird es mit dem Ticken einer Uhr und Gelächter ein klein wenig mystisch und mit „Every Day Is Like Sunday“, einem Morrissey Cover, sind meine Favoriten schnell ausgemacht.
i.s.o.
Lolita KompleX
Feat. Kitty in a Casket
„All The Things She Said“ – Single
Echozone
Nach ihrem Debüt Album “Le Cabaret des Marionnettes” präsentieren Lolita KompleX mit ihrer Coverversion “All The Things She Said” neben dem dazugehörigen Video drei interessante Versionen des bekannten t.A.t.U. Stückes. Die Single beginnt auch gleich mit einem russischen Intro und Regen. Diese Version ist flotter als das Original und gefällt mir sehr gut.
“All The Things She Said ” als ‘Lasergehirn Remix’ ist jedoch absolut nervig.
Den grunzigen, männlichen Vocals und dem zittrigen, verzerrten “Laser” kann ich nichts abgewinnen. Ich dachte zuerst mein CD Player spinnt.
Der ‘Kawaiiwerk 1982 Remix’ als 80er Synthietrack ist dann wieder eher nach meinem Geschmack und die ‘Bestatterorgel’ am Schluss ist auch recht neckisch.
Mit Kitty Casket finden wir auf dieser Single eine weitere Wiener Lolita zur Unterstützung der Band. Auch das Video, welches sich mit Ruhigstellen in einer Art Psychiatrie beschäftig, ist gelungen. Besonders wie die Mädchen hier „betört“ werden ist sehenswert. Da die Scheibe auf 250 Stück limitiert und nummeriert ist, kommt kein Lolita KompleX Fan daran vorbei.
ak
Friends of Alice Ivy
„We Are As Ghosts“ – Single”
Elysium Sounds
Als Vorgeschmack auf das kommende Album “The Golden Cage and its Mirrored Maze” veröffentlichen Friends of Alice Ivy ihre neue Single „We Are As Ghosts“. Vielfältige Klänge entlockt der Musiker Amps seinen Instrumenten. Alles gepaart mit dem zarten Gesang von Sängerin Kylie und dem Einsatz von Gastmusikern, wie beispielsweise der australischen Cellistin Emily Williams. In dem Stück geht es um die Traurigkeit der zu Geistern gewordenen Seelen. Ein Vergleich mit der Musik von Dead Can Dance sei hier erlaubt. Bei diesem verträumten Track, den es hier auch als Video gibt, kann man auf den nächsten Longplayer durchaus gespannt sein.
i.s.o.
Skinny Puppy
“Weapon”
Metropolis Records
Nivek Ogre und cEvin Key sind zurück und mit ihnen Skinny Puppy und haben ihre “Weapon” dabei. Seit einiger Zeit werden die Alben der Kanadier wieder eingäniger und das trifft auch auf diese CD zu. Stücke, wie „saLvo“ und „gLowbeL „ kann man gut hören. Einfache Strukturen und Synthieklänge wie damals, machen wieder Spaß. Harter, überladener Stampfindustrial ist glücklicherweise fast nicht dabei. Bei „Tsudanama“ wird es schon wieder recht dramatisch. Aber schließlich hat das Album ein klares Konzept und „Weapon“ erzählt die Geschichte der Glorifizierung von Waffen. So wird inTrack
„illisiT“ das kriminellenZeitalter besungen.
Die Band aus Vancouver ist schon gut 30 Jahre dabei und Hits, wie „Assimilate“ sorgten schon immer für volle Tanzflächen. An diesen Hit kommen die Tracks von „Weapon“ zwar nicht ran, aber für Elektro/-Industrial Fans findet sich unter den 10 Stücken das ein oder andere Schmankerl. Meines ist “PlastiCage“ Letzterer ist absolut clubtauglich und dreht in meinem Player mehrmals die Runde.
mn
Kitty In A Casket
“Bittersweet”
Better than Hell/Edel
Auf dem Albumcover lässt Sängerin Kitty Casket, anhand ihres Outfits und mit Axt bewaffnet, wieder auf gewohnten Rock and Roll/Pschobilly/Horrorsound hoffen. Der Track “Bride of the Monster” aus dem Album “Horror Express” hatte mir seinerzeit gut gefallen. Doch hier ist es mir einfach zu punkig und an manchen Stellen driftet es, nicht zuletzt durch die mädchenhafte Stimme von Kitty, in den Pop/Rock Bereich ab, Bei der österreichischen Band geht es zwar mit Vollspeed zur Sache, aber irgendwie umspielt ein Hauch von Hard & Heavy Songs,wie „Afterglow“ oder “In Blood We Trust”. Dies liegt eindeutig an den männlichen metalartigen Vocals.
“Kreepsville 666“ ist ein allerdings ein peppiger Horrobillytrack und mein Favorit auf „Bittersweet“. Ich hätte mir mehr solche Gute Laune Songs gewünscht. Die Songthemen drehen sich um Zombies, Blut und den Teufel in einem Selbst, eben „Dancing With The Devil“. In diesem Track, sowie auch in „Decline“ slapped zum Glück auch der Bass und der Teufel brüllt. Die zwei deutschen Tracks „ Die Geister, die ich rief“ und “Bis der Vorhang fällt“ sind gewöhnungsbedürftig. Das Ganze hat etwas von der Sängerin Michelle in einem Horrormusical. Mehr Billy weniger Pop ist hier generell meine Devise.
„Bittersweet“ ist bereits das dritte Album der Wiener Band um die Originalmitglieder Kitty Casket (Gesang), Billy Bat (Gitarre, Gesang) und Schlagzeuger Mike Machine, die im vergangenen Jahr mit den Neuzugängen Todd Flash (Gitarre, Gesang) und Tom Mooner (Kontrabass, E-Bass, Gesang) die ideale Besetzung gefunden haben. Als Gäste sind Nim Vind, Ash Ghoulmore (Kreepsville 666), Stuart Osborne (Guana Batz) und Marc van Dark (Ex- KIAC) hier zu hören.
Der 14. Track ist dann eine Überraschung, kein fetziger Psychobilly-Horror-Pop-Punk-mehr, sondern eine Ballade „Fading Away“ mit gemäßigten Gitarrenklängen
Mein Anspieltipp bleibt der Track “Kreepsville 666”, gefolgt von „In The End“ wegen des schönen Regenintros.
i.s.o.
Corvus Corax feat. Wadokyo
“Sverker Live”
Edel Germany GmbH
Corvus Corax waren schon immer eine tolle Mittelalterband. Auf ihren Konzerten konnte man bei Klängen alter Instrumente wunderbar abfeiern. Für Mittelalterfans waren die Konzerte der Band ein Treffpunkt besonderer Dudelsackklänge. Vor einiger Zeit haben die Könige der Spielleute Taiko, eine bombastische japanischen Trommelkunst, entdeckt und diese in ihre Shows eingebaut. Auf der vorliegenden, umfangreichen DVD/CD präsentieren Corvus Corax ihr Liveprogramm zur aktuellen Studio-CD Sverker auf ausgewählten Festivals mit 7 zusätzlichen Taiko- Trommlern der Düsseldorfer Taiko-Akademie Wadokyo. Dieses gewaltige Szenario feierte im August 2012 Premiere vor 20.000 Leuten auf dem Summer Breeze Festival in Dinkelsbühl und dem holländischen Fantasy-Highlight „Castlefest“. Die kraftvolle Stimmung kommt bei Dunkelheit (Summer Breeze) noch ergreifender rüber als bei Helligkeit (Castlefest). Beide Konzerte wurden auf dieser DVD in Ton und Bild festgehalten und als edles Digipak mit goldener Prägung auf dem Cover veröffentlicht. Außerdem bietet die DVD umfangreiches Bonusmaterial: Impressionen und Faninterviews vom Corvus Corax Fantreffen 2012 sowie dem Bonus- Video „La Filha du Ladre“ live in der Berliner Passionskirche 2012.
Mit so viel Material ausgerüstet, kann man die Wartezeit auf die nächsten Coraxkonzerte optimal überbrücken. Kraftvolle Klänge suggerieren einem als wäre man schon live dabei. Wer Corvus Corass featuring WADOKYO in diesem Jahr auf der Bühne erleben will, sollte sich nach Wacken oder dem Festival Medieval in Selb aufmachen. Die meist keltischen und skandinavischen Stücke dieser Auftritte, verbunden mit den kraftvollen Taikotrommeln, sollte sich niemand entgehen lassen.
ao
Hancox
“Vegas Lights“
I sold my Sould Media
Hinter Hancox steckt niemand Geringeres als der Guana Batz Sänger Pip Hancox, der hier auf Solopfaden wandelt. Er hat sich noch Mitstreiter der Guana Batz geholt, beispielsweise Johnny Bowler am Bass und endlich sein Debut „Vegas Lights“ veröffentlicht. Um die Guana Batz war es still geworden und da ist es sehr erfreulich, dass Sänger Pip mit seiner Band Hancox wieder für frischen Wind sorgt. Natürlich bleibt die CD auch dem Psychobilly treu, wie in “Black Door City“ oder „Toxic Twins“ zu hören. Auch bei dem Track “Beautiful Creature” slapped der Bass mal schleichig und bei dem Stück „Toxic Twins „ dann wieder in gewohnt kräftiger Manier. Doch Hancox hat noch andere dynamische Musikstilrichtungen in petto. Mit Rock „Shake“, Country „Bleed“, Punk “Sally“ und der Ballade „Vegas Lights“ ist das Album sehr vielfältig. Ich verspüre beim Titeltrack einen Hauch Romantik und dieser ist neben “Beautiful Creature” und dem gelungenen Blondie Cover „Call Me“ einer meiner Anspieltipps.
i.s.o.
The Peacooks
“Don´t Ask“
People like you Records
„What I Want“ ist der erste Track des neuen Albums „Don’t Ask“ von The Peacooks und was ich will kann ich eindeutig sagen. Mehr von dieser Musik! 14 Tracks sind zwar schon ganz ordentlich, aber von den Peacocks bekommt man nie genug. Schon von dem Vorgängeralbum „After All“ war ich aufgrund seines energiegeladenen Tempos begeistert. Das Stück „Re-Hash Boogie“ dieses Albums hält dort mit und macht genau wie „How Long?” einfach Spaß. Die Schweizer stehen meist einfach unter Volldampf und auch live muss man ihren Mix aus Rockabilly, Psychobilly und Punk unbedingt gesehen haben.
„Up and Down“ lädt mit seinem klaren Gesang, mal zu einem etwas langsameren Tanzstil ein. „How Did They Do That? “ sowie „With You“ kommen recht poppig daher.
Bei „Don’t Ask“ ist kein Song wie der andere und das Album ist somit sehr vielfältig, jedoch nicht ganz so schmissig, wie der Vorgänger.
The Peacocks gibt es schon mehr als 20 Jahre, da wird es Zeit, dass sie auch außerhalb der Szene gesehen werden, denn sehen lassen kann sich das smarte Trio sowieso, es sind eben Pfauen. Sie klingen teilweise recht britisch und mit „The Girl’s in Trouble and the Boy’s in Panic“ und „I Shouldn’t Bring Up What I Can’t Put Down” sehr dynamisch.
The Peacocks sind immer hitverdächtig. Das konnten sie bisher mit jedem Album beweisen. Meine Favorit ist neben „Re-Hash Boogie“ und dem gegensätzlichen „Up and Down” das flott gesungene „The Long Way Home”, bei dem sogar der Sänger vor lauter Schnelligkeit lachen muss.
i.s.o.
Lacrimosa
“Revolution”
Hall of Sermon (Sony Music)
Lacrimosa gibt es nun schon mehr als 20 Jahre und jetzt wurde es mal wieder Zeit für eine neue CD. “Revolution” heißt das gute Stück und enthält deutsche und englische Tracks. Leider kann ich mir hier nur von sechs der insgesamt zehn Songs vorab ein Bild machen. Der Rest soll wohl eine Überraschung werden. Auffällig ist, dass Anne Nurmi mit ihren Vocals “If the world stood still a day” auf diesem Album nur wenig Raum hat. Tilo Wolff hat sich aber wieder den typischen langen Stücken gewidmet. So hat “Rote Sinfonie” über 11 Minuten und das Album ist mit Klavier, Streichorchester, Gitarren und Tempowechsel wie immer abwechslungsreich. Besonders der Song “This is the night” ist sehr facettenreich. Der Text von “Feuerzug” gefällt mir sehr gut, denn genauso ist es … wir steuern selbst den Zug…!
Bei “Revolution” geht der weibliche Gesang etwas unter. Ruft da beim Intro der Muezzin? Das Album ist im Ganzen etwas härter ausgefallen und mir an manchen Ecken zu heftig.
i.s.o.
defekt 86
“Imperfection”
afmusic
„Kain Rauschen“, höre ich und “In den Wolken“ bin ich schon mindestens seit 86, wo mich spätestens der Defekt ereilte. Genauso ging es wahrscheinlich den beiden Musikern von Defekt 86. Die Pseudonyme der Musiker Kain Rauschen (Gesang und Gitarre) und Inden Wolken (Bass) sind schon einmal top. Und die Musik auf „Imperfection“, sowieso. Mein Favorit ist das flotte „Suburbs“. Ich liebe diese Anlehnung an die 80er und werde sie immer schön finden. Erinnerungen an The Cure oder Joy Division liegen auf der Hand oder besser gesagt im Ohr. Klassischer Dark Wave und Post Punk mit Gitarre und mit Drumcomputer. Schade, dass die EP nur vier Tracks enthält. Ich bin gespannt auf den nächsten Longplayer. An dem Cover der CD sollte nächstes Mal nicht gespart werden. Dieses ist zu unspektakulär und bescheiden für diese Art der Musik.
i.s.o.
De/Vision
“Rockets+Swords”
Popgefahr Records (Soulfood)
“Toy Boy”geht gleich los mit gefühlvollem Synthipop, der mich begeistert. Wenn die nächsten Tracks dann noch etwas schneller werden, steht dem schwingenden Tanzbein nichts mehr im Wege. Auch der zweite Song „Superhuman“ lässt sich gut an. Mit „ Beauty of Decay“ „Brotherhood of Man“ und „Want to Believe“ wird es dann aber sehr bedächtig. Schön anzuhören, für mich aber zu wenig Ohrwurmcharakter. „Binary Soldier“ und „Mystified“ bringen dann schon eher das nötige Tempo. Mein Favorit bleibt doch der Eingangstrack „Toy Boy“ und ich hätte gerne mehr Songs dieser Sorte gehabt. Hat man die Limited Edition der CD ergattert, gibt es gleich noch 2 Tracks obendrauf. „Rockets + Swords“ ist absolut melodiös, aber De/Vision hätten noch ein paar Kohlen auf das Feuer legen sollen.
es
THE OTHER
“The Devils You Know”
SPV
Ich hatte mich schon sehr auf das neue Album von The Other gefreut. Denn gruselige Gestalten, die nach Horrorpunk OOHOOHO singen, machen einfach Spaß. Das Intro auf dem mittlerweile fünften Studioalbum der Jungs, lässt auf Horrornights und Zombies mit wackeligen Knochen hoffen. Doch irgendetwas ist anders. Liegt es am neuen Bassisten ” Viktor Sharp” oder hat hier nur einfach der totale Metal Einzug erhalten. Zwar laden die Songs teilweise noch zum Mitsingen ein, das Album ist aber sehr rockig-metallisch. Ich stelle mir die üblichen langhaarigen Headbanger vor. Der Track “Skeletons in the closet” gefällt mir mit seinem Lalala-Backgroundgesang ganz gut. Auch ist „Take you down” melodiös-speedig und ich gewöhne mich bei mehrmaligem Hören an Metaldrums und Metalgitarre ( “In my veins“, “Nice day for a funeral”, jedoch ist der Sound durch das Tempo immer gleich. Das Stück “Phantom of the opera” ist kein Cover im eigentlichen Sinne. Es ist toll, wie die Phantommelodie im Song ganz dezent eingebaut wurde.
Den letzte Track „ Ewigkeit“, eine Ballade, erwartet man nun überhaupt nicht von einer Horrorpunkband und er erinnert mich an BAPs „Verdammt lang her“
Mir fehlt auf “The Devils You Know” der mystischer Horror in dem Horrorpunk?! Das Album, beziehungsweise die Musik der Band, muss doch nicht für jede Subkultur und auf jedes stattfindende Musikfestival von Death Metal über Psychobilly bis Gothic passen.
i.s.o.
And One
“S.T.O.P.”
SPV
„Shouts Of Joy“ ist gleich zu Anfang ein Tanzflächentrack und damit ist schon zu Beginn des Albums gute Laune vorprogrammiert. Und so geht es Stück für Stück weiter. Es sind unverkennbar ‘And One’. Böse Zungen mögen nun sagen, nichts Neues, keine Ideen, laaaangweilig. Aber mir, mit dem Hang zur Nostalgie, gefällt „S.T.O.P. und ich fühle mich in die 90er versetzt und singe fast schon „ Sitata Tirullala“. Das macht Spaß, wie eh und je. Die ersten Töne von „Memory“ erinnert mich an Bronski Beat’s „Smalltown Boy“ und bei „You Without Me“ gibt es einen leichten Depeche Mode Touch. „Back Home“ hat Big Band Einlagen. Der Song „Don’t Get Me Wrong“ ist mein Anspieltipp Mit „Aiqua“, ein atmosphärisches Stück mit weiblichem Gesang, gibt es dann nun doch etwas Neues. Mir persönlich ist das zu lahm und passt nicht in die Synthipopscheibe.
So bleibt es mit dem Pianotrack „No Words“ am Schluss auch überraschend ruhig. Da braucht man eben keine Worte.
mn
EXIT REFUGIUM PECCATORUM
“Kaos”
Eigenproduktion
ERP sind mit dem Album “Kaos”, das schon 2010 entstand wirklich chaotisch bzw. ätherisch. Vom ersten bis zum letzten Song hört man hier atmosphärische Klänge. Schon das erste Stück “Sul filo dell’eternità” mit italienischem Frauengesang erscheint mir etwas zu langatmig. Die letzten 40 Sekunden denkt man der Track hängt, dabei ist nur noch nicht Schluss und das Ganze geht mit hölzernem Getrommel in den instrumentalen Song zwei über. Allenfalls erinnert “Kaos” etwas an Klänge von Dead Can Dance. Es befinden sich zwei Stücke mit über neun Minuten Länge auf der Platte, die zum Meditieren und zu schlangenartigen Bewegungen einladen. Es soll das Album übrigens wirklich nur als Vinyl geben. Einmal rauscht das Meer im Intro eines Tracks ganz schön. Eine kleine Veränderung findet man auch im Song “Solaris”, wo es endlich einmal etwas flotter wird und ich anstatt männlichen und weiblichen italienischen Stimmen nun englisch höre. Da hört sich die Musik gleich anders und etwas belebter an. Die Scheibe plätschert ansonsten so wie das Meer dahin und ist mir einfach zu eintönig.
i.s.o.
Der Klinke
“Second Sun”
Echozone
Second Sun ist schon das zweite Album von “Der Klinke”. Die Band gibt wieder melodiösen Darkwave zum Besten. Die CD ist durchweg gut hörbar, hier wird nichts langweilig, außer, dass man das Spieltempo ab und an ändern könnte. Der Track “Chasing Shadows” erinnert mich an “Nightmare Before Christmas” und würde sich auch als Soundtrack für einen Film dieser Art eignen. Ich kann mir die jagenden Schatten sehr gut vorstellen und dieser Song ist einer meiner Anspieltipps. Der Song “Universal Energie” ist ein Instrumental mit spanischer Gitarre und man hört die benannte Energie sofort fließen. Es bleibt mit “Las Fábricas” weiterhin spanisch beziehungsweile mehrsprachig, denn hier wird neben spanisch noch englisch und deutsch gesungen, dass “Die Fabriken geschlossen sind”. Bei “Love In Coulours” singt ein Bollock Brother als Gast super monotonen Sprechgesang.
Die Nostalgie-Belgier mit dem komischen Namen spielen 10 Stücke, dann ist eine Minute Ruhe und dann überraschen sie noch mit einem Hidden Track.
Was will man mehr? Eine wunderbare Darkwave-Zeitreise.
i.s.o.
Emerald Park
“Absolute Zero”
AF Music/Danse Macabre
Bei Emerald Park hat sich Einiges verändert. Ich höre gar keinen Indie Rock mehr. Auf “Absolut Zero” wird es ruhig und gemütlich und es bleiben fröhliche Popklänge. Wollen die Schweden eine heile Welt erschaffen? Die Singleauskopplung “Reality Bites” ist ein Gitarren-Gute-Laune Song. Die sieben Musiker verstehen es Leichtigkeit zu erzeugen. Aber die 11 Songs des Albums bleiben irgendwie nicht hängen und schleichen sich so durch das Gehör. Die Ukulelenpassagen, wie in” Never Say Never Again” oder “Someone To Love” gefallen mir jedoch ganz gut. Es hat etwas von Urlaub. Interessant ist noch der abwechselnde männliche und weibliche Gesang. In “Things” wird es minimal schneller. Die Scheibe ist etwas für das heimische Sofa. “The Night I Proclaimed Your Love ” ist mein Anspieltipp – Feuerzeuge raus, so romantisch.
th
Kellerkind
“Kellerkind”
7Music
Das Kellerkind ist in diesem Fall Ralf Thiel aka Sid, Frontmann der Pussybates. Hier werkelt er vorwiegend alleine mit seiner Akustikgitarre im Keller und ist als Singer und Songwriter unterwegs. Von den 13 melancholischen, nachdenklichen Songs sind 12 von ihm und einer von Bob Dylan “I Want You“. Das erste Stück „Meins“ erinnert mich ein wenig an Fehlfarben. Doch könnte Sid noch ein bisschen an Tempo zulegen. Ab und an bedient er sich weiblichen Backingvocals und Gastmusikern und die Mundharmonika in „Zwischen den Stühlen“ kommt auch zum Einsatz. Doch wünsche ich mir mehr Stücke, wie „Mittendrin“. Ich brauche einfach Speed, ansonsten wird es mir zu langatmig. Sids Stimme gefällt mir aber ausgesprochen gut, auch dass er deutsche und englische Titel singt, ist ein weiteres Plus. „Ordinary Dreams“ eignet sich zum Klammerblues auf dem Abschlussball und ist mit „Meins“ und dem countrymäßigen “Mrs Melancholie” mein Anspieltipp. Der klassische Hiddentrack ist eine Überraschung. Fans von Akustikgitarre und Lagerfeuerromantik werden bei diesem Album auf ihre Kosten kommen.
es
Blitzmaschine
“Useless Pain (EP) ”
Danse Macabre / Alive
Der Song “Useless Pain” ist schon seit dem letzten Album der Blitzmaschine ein Tanzflächenknaller. Auf dieser gleichnamigen EP, die sich mit Remixen beschäftigt, ist er einmal als Radiomix und dann als Clubmix enthalten. Das Duo Blitzmaschine
hat sich dem Oldschool-EBM verschrieben und erinnert an Nitzer Ebb und Co. Die EP hat mit “Gotcha” leider nur ein neues Stück dabei, so ist die Vorfreude auf das nächste komplette Album vorprogrammiert. Aber es gibt frische Fassungen von ‘Blondes Mädchen’, einmal von MESH synthimäßig gecovert und zum Zweiten als Hardwire Remixversion. Letztere ist für mich einfach zu metallmäßig. Kreign MG42 hat sich den Track ‘Was hasst Du?’ vorgenommen und “Vorwärts” als Gedreht Remix ist ein Industrial Gehämmer erster Güte.
Die EP bietet nicht wirklich etwas Neues, aber die EBM Stücke sind solide und laden zum üblichen Gestampfe ein.
mn
Demented Are Go
“Welcome Back To Insanity Hall”
People like you Records
Nach siebenjähriger Wartezeit heißt es endlich „Willkommen zurück in der Irrenanstalt“. Demented Are Go, lassen die Verrückten nach feinstem Horror-Psychobilly tanzen. Bei 16 Hammersongs, sind alle Medikamente zwecklos und Wrecking ist vorprogrammiert. Besonders „Bodies In The Basement “ heizt da richtig ein. Das Intro der CD, bei dem es ab in die Irrenanstalt geht, ist mit den wirren Stimmen superlustig und das Albumkonzept somit rund.
Die Dementen geben auf der ganzen CD Vollgas. Bei „Head On Poles“ kann man schön zusammen mit Sänger Sparky grölen.”Devil Says Kill”, gehört mit seinem dezenteren Gewand genau wie das eingängige „Lucky Charm“ zu meinen Favoriten. Beschwingt countrymäßig geht es bei „Gone“ zu. „Welcome Back to Insanity Hall“ ist energiegeladener Psychobilly vom Feinsten, bei dem sogar die Wände der Gummizelle wackeln.
i.s.o.
18 SUMMERS
“The Magic Circus”
SYNTHETIC SYMPHONY
Radio eingestellt – wie im Intro – und schon ist man drin in der Welt von 18 Summers. Nach neun Jahren erscheint nun endlich das Album „The Magic Circus“. Gern denke ich noch an die tollen Hits der vorherigen Band von Sänger Felix Flaucher zurück. Diese Band namens SILKE BISCHOFF wurde seinerzeit nach dem gleichnamigen Opfer des Gladbecker Geiseldramas benannt und Songs wie „I don’t love you anymore“ oder „On the other side“ und besonders „Under your skin“ waren einfach legendär und konnten noch als Dark Wave bezeichnet werden.
18 Summers erinnern mit ihrem Bandnamen auch wieder an Silke Bischoff, die nur 18 Jahre alt wurde. Doch die Musik ist jetzt einfach zu seicht und poppig. Laut Genre soll es Dark Pop sein, aber wo bleibt das Düstere. Das Album liefert zahlreiche melodische Tracks zum Dahinträumen, wie beispielsweise „ Deep in Your Heart“. Gesungen wird von perfekter Harmonie, Schmerz und schönen Tagen oder im Titeltrack „The Magic Circus“ von Bienchen und Häschen. Letzteres ist für meinen Geschmack zu viel gute Laune Pop.
Eingearbeitete Radioansagen, wie in „Beautiful Day“ lockern die CD jedoch etwas auf und die Konzeption des Albums stimmt. Der melodiöse Song „ Radio S.A.T.A.N“ ist mit einem eingebauten Fequenzwirrwarr mein Favorit. Nach einer knappen Stunde Pop und Balladen hat die Erde uns wieder. „The Magic Circus“ ist ein Album für den ruhigen Abend, aber nichts für eingefleischte Gothicliebhaber.
i.s.o.
Access Denied
“Things Worst Fighting For”
RGK / Believe Digital
Anfangs dachte ich, schon wieder so ein eintöniges Elektroalbum. Doch weit gefehlt, der Gesang von Oliver ist zwar ab und zu schräg, dennoch kann sich die CD hören lassen. Das deutsche Trio bezeichnet seine Musik als Electro-Rock und mir gefällt diese Mischung gut. Access Denied beweisen mit „Things Worst Fighting For“ absolute Klangvielfalt. Die Remixe, vorwiegend Songs des letzten Albums “NonstopDieselErotica”, sowie die neuen Songs sind experimenteller Natur. Treibende Beats und tolle Melodien sorgen dafür, dass nichts langatmig wird. Mal stehen die Gitarren im Vordergrund, wie bei “Monster”, mal überwiegt der elektronische Anteil wie in “The First”. Und das ist ganz schön gegensätzlich. Böse Zungen könnten natürlich behaupten, dass diese CD zu durcheinander ist und die Band sich auf keinen Stil festlegen mag. Gerade dieser Facettenreichtum wird seine Liebhaber finden.
th
Nekromantix
“What Happens In Hell, Stays In Hell”
Hellcat Records
Bei den Nekromantix geht es auch bei diesem Album psychomäßig –gruselig zu. Schon beim ersten Track „ Bats In my pants“ kann man sich die Jungs mit den Fledermäusen in der Buxe lebhaft vorstellen. Der Albumtitel ist auch wieder Programm, obwohl er gar nicht stimmt. Denn was in der Hölle passiert bleibt bei den Nekromantix NICHT in der Hölle, sondern landet demnächst auf der Bühne. Und dann lässt das Trio wieder die Puppen, beziehungsweise die Monster tanzen. Ob nun bewaffnete Schlafwandler (Sleepwalker With A Gun), Ghosts , Ghouls oder Bela Lugosis Stern (Bela Lugosi’s Star), alle sind sie dabei. Ob mich der Doktor nun für verrückt hält oder nicht (Crazy) ist bei der CD egal. Die Nekromantix machen einfach Spaß und gehen standesgemäß ab (Demonspeed) und auch der Titeltrack (What Happens In Hell, Stays In Hell) hat nicht zu viel versprochen. Als romantisch-beschwingter Typ gehören der Song „I Kissed A Ghoul“ und das piffige „Love You Deadly ° zu meinen Anspieltipps.
i.s.o.
Tanzwut
“Weiße Nächte “
TEUFEL RECORDS/ SOULFOOD
Schon wieder ein Album von Tanzwut, das ging ja schnell. Nach dem akustisches Mittelalteralbum „Morus et Diabolus“ wird es mit „Weiße Nächte“ gleich wieder rockig. Das Septett veröffentlicht mit diesem Tonträger zwölf Songs feinsten Mittelalterocks.
Schon der Titeltrack „Weiße Nächte“ handeln vom Feiern und das kann man bei diesem Album. Teufels Stimme ist wie immer sehr charismatisch und es gibt beim Song „Gift“ sogar eine Märchenstunde. Ist der Song gar an Schneewittchen angelehnt?
Neben Frontmann Teufel und Gitarrist Martin Ukrasvan gehören seit 2010 auch Bassist Der Zwilling und Dudelsackspieler Ardor und Thrymr zur 1999 gegründeten Band. Seit 2011 komplettieren Schlagzeuger Shumon und der Keyboarder und E-Drummer Jagbird die Band.
Ob „Ein wahrer Spielmann“, der kann tanzen, wirbellose Geister, wo ist der Herr und Meister, für die Obrigkeitsliebenden bei „Rückgratreißer“ oder „Du bist nicht Gott“ zum Mitsingen, diese CD macht einfach Spaß. Und es ist schwer nur einen Anspieltipp zu finden. Die ganze CD darf in keinem Regal fehlen.
mn
FEAR INCORPORATED
“Sawney ‚s Cave”
Plastic Frog
Sawney ‚s Cave erzählt die Geschichte eines Kannibalen des 16 Jahrhunderts in Schottland. Er lockte die Durchreisenden in seine Höhle, um sie zu schlachten und zu verspeisen. Fear Incorporated haben das ganze dramatisch in bester Gothic Rock- Manier vertont. Sie nennen ihren Stil ” Theater Macabre – Avant-Garde Baroque’n Roll”. Hier wird theatralisch gewimmert, die Gitarren vehement eingesetzt und auf die Drums gehämmert. Das Album ist in sich stimmig, aber man darf hier keine Tanzflächenkracher erwarten. Bei „Two Black Hearts“ kann man sich jedoch 3 Schritte vor und drei zurück bewegen. Die CD paßt auf die Plattenteller des Londoner Batcaves zu Zeiten der 80 Jahre. Ich musste sofort an Bands, wie Virgin Prunes , Specimen oder Sex Gang Children denken. Das ist jedoch kein Wunder, sind die Band mitglieder aus diesen Reihen ( Cam Campbell /Terry Macleay – Sex Gang Children )Stil von damals somit treu geblieben.
Die gesprochenen Worte sind mir in Stücken wie“ Hell’s Waistcoat“ und dem finalen „The Innkeepers Dread“ zu langatmig und bedeutungsschwanger. Für den eingefleischten Batcavefan haben Fear Incorporated jedoch ein stimmiges Erstlingswerk auf den Markt gebracht.
i.s.o.
Friends of Alice Ivy
“In the Gloaming”
Elysium Sounds
Friends of Alice Ivy haben mit “In the Gloaming”; ein 6 Track Album vorgelegt.Die Entstehung dieses romantisch, verträumten CD hat drei Jahre gedauert. Kylie (voices) und Amps (instruments) sind vielen schon als Mitglieder der australischen Band Ostia bekannt.
Kylies sanfte Stimme begleitet durch alle Tracks gleichermaßen und die Stücke fließen ruhig dahin. Da ist der männliche Gesangspart in „A Requiem (for Fuchsia)“ eine gelungene Abwechslung. In „Tristan & Iseult“ wird man dann durch ein männliches Sprachintro überrascht und man kann sich die versprochene Abenddämmerung, Gloaming eben sehr gut vorstellen.Die Atmosphärischen Songs laden zum Träumen ein. Am aller Schönsten ist es hierbei mit dem oder der Liebsten zusammen zu sein und die Musik zu genießen. Will man einen Vergleich ziehen, so fällt einem sofort Dead Can Dance ein. In the Gloaming”ist eben durchweg etwas für Romantiker.
(es)
William Elliott Whitmore
“Field Songs”
Anti/Indigo
Kaum steckt die CD im Player fühlt man sich wie auf dem Lande. Die Hühner gackern, die Natur rauscht und ruhige Klampfentöne stimmen auf das Farmleben ein. Das sechste Studioalbum von William Elliott Whitmore macht seinem Titel alle Ehre. Es heißt schließlich auch Field Songs und von diesen gibt es acht Stück. Gesungen wird über die Arbeit in Wald, Feld und Flur. Mal hoffnungsvoll, mal sanfter Protest in Folk, Blues oder Bluegrass, traditionell wie zu Zeiten des Amerikanischen Bürgerkrieges. Whitmore erinnert mich ein wenig an Bob Dylan, der vor allem im Song „Let’s do something impossible“ beherzt zum Banjo greift. Mir ist das Ganze jedoch zu ruhig und bedächtig. „Not Feeling Any Pain“ ist für mich der beste Song des Albums, da es da ein ganz wenig flotter wird. „Field Songs“ gefällt bestimmt dem Liebhaber von ruhiger Lagerfeuermusik und Whitmore ist ein sympathisches Landei, das über das singt was er liebt.
(i.s.o.)
Solar Fake
„Frontiers“
Synthetic Symphony
Man konnte sich schon auf dem Blackfield Festival einen Vorgeschmack auf das neue Sola Fake Album “Frontiers” holen. Das Solo Projekt von Sven Friedrich (Zeraphine, Dreadful Shadows) zeigt sich nach dem Debüt “Broken Grid” viel eingängiger und tanzbarer. Das erfreut das Synthiepopperherz und ein Ersatzpaar an Tanzschuhe sollte man bei Tracks, wie “Under the Skies” auf dem nächsten Event dabei haben. Bei “Why did I raise the fire” geht das Ganze refraintechnisch schon in den Industrialbereich, wobei die typische Friedrichstimme etwas verzerrt wird. Genauso der Track „Parasites“ – Industrial pur. Die 11 Songs auf „Frontiers“ sind allesamt eingängig und mit dem Song „Such a Shame“ ist Solar Fake ein schönes Cover des Talk Talk Klassikers gelungen. Bei „Where Are You“ kommt Svens gefühlvolle Stimme richtig zur Geltung und es darf endlich gekuschelt werden. „ Frontiers“ ist ein lebendiges Album mit Härte, Herz und Hitpotential.
(i.s.o.)
Homo Futura
„Der neue Mensch“
S.P.V. / Synthetic Symphony
Hinter Homo Futura versteckt sich kein anderer als Honey (Welle:Erdball), der hier als Dr. Georg Linde, samt Team sein Unwesen treibt. „Der Neue Mensch“ ist das Erstlingswerk der Doktoren und es erinnert verdammt an Welle:Erdball. Vielleicht soll aus dem neuen Menschen, gleich ein besserer Mensch werden und so haben diese Ärzte mit „Komm in mein Labor“, „Klaustrophobie“ oder „A.M.O.K.“ gleich ein paar tanzbare Behandlungen parat. Ansonsten zeigt man sich bekannt futuristisch mit einem Hauch Sozialkritik., wie in „Die Welt von heute“. Homo Futura wurden von Dr. Frankenstein ausgebildet und verschreiben ihren Patienten mit „Der neue Mensch“ eine extra Tanzflächenkur. „Das Tourette Syndrom“ ist eine etwas gruselige Instrumentalcollage. Mit dem Stück „Geile Tiere“ zeigen Homo Futura einen NDW Klassiker von 1980 in neuem Licht.
Welle:Erdball-Liebhaber werden auch hier mit minimalistischem, clubtauglichen Sound geködert.
(es)
Kitty, Daisy & Lewis
„Smoking in Heaven“
Pias UK/Sunday Best (rough trade)
Kitty, Daisy & Lewis , die drei Geschwister aus London melden sich mit einem neuen Album zurück. SMOKING IN HEAVEN ist der zweite Streich nach ihrem Debutalbum 2008. Rock & Roll, Swing, Hillbilly und R& und jetzt auch Ska ( I’m so sorry ) und Pop-lala (Messing with my Life) bekommt man da zu Gehör. Die drei jungen Musiker sind recht vielseitig. Man könnte jetzt aber auch wahllos sagen. Haben sie sich jetzt durch die Retroschiene in die Rockabillygazetten geschlichen? Sie sind gute Musiker und die Songs vielversprechend. Doch muss man nicht jedes Genre abdecken. Der Track “Messing with my Life” geht gar nicht, denn so eine Kaufhausmusik gibt es schon genug. Es bleibt zu hoffen, dass die Band dem Rock & Roll und Rockabilly Style treu bleibt. Stücke, wie “I’m Going Back” gegen ins Rock and Roll Tanzbei und sind einfach um Längen besser als eben “Messing with my Life”
(i.s.o.)
Henke
„Seelenfütterung“
S.P.V. / Oblivion
Schon der erste Song “Weil ich es kann” ist eine aufmunternde Hymne, die man in allen Lebenslagen mitsingen kann. Was einst nur dazu geplant war Songs der Goethes Erben live aufzuführen, kann sich sehen UND hören lassen. HENKE beweisen mit ihrem Debüt „Seelenfütterung “, dass sie gute eingängige Rockstücke und Balladen bieten können. Natürlich fehlen auch Oswalds, oft als schwülstig empfundene, Texte nicht. In „Es ist Nacht“ kann man dies wiederfinden. Aber ich finde es im Rahmen und die Musik kommt bei diesem Album nicht zu kurz. Meine Favoriten sind die Songs „Ohne Titel“ und „ Ich protestiere“. Alles in allem liebe ich Oswalds sozialkritische Texte. Und Wortschöpfungen wie „ Erinnerungsbulimie im Song „ Uhren Essen“ erinnern leicht an Cindy aus Marzahns „Alzheimer Bulimie“. Doch solange der der Song zustätzlich rockt ist alles perfekt.
(i.s.o.)
Transit-Poetry
“Pedestrians In The Sky”
Dance Macabre
“Pedestrians In The Sky” ist das vierte Album der Transit-Poetry. Damit hat die Berliner Band um Sascha Blach ihre Elemente-Tetralogie beendet. Schon die Singleauskopplung „Little Buddha“ führt einen in himmlische Sphären und ist gleichzeitig ein eingängiger gute Laune Song.
Die 15 Songs sind ein Ausflug durch einige Musikgenres, die sich jedoch homogen zusammenfügen. Und um im Thema Luft zu bleiben, geht es im Album auch gleich luftig und poppig mit dem Opener „Astronauts and Butterflies“ los. Der Song danach „Monsters“ ist mal kräftiger und genau das richtige für mich zum Tanzen. In „ A Drowning Man“ wird es romantisch und düster, hier wird außerdem die Kantele gezupft. Transit Poetry können aber auch auf Deutsch singen „Der Nachtwandler“ heißt der Song und ist super fröhlich. Ein weiterer Höhepunkt ist das Duett mit der Sängerin Leandra in “Luminous Stars”.
„Storm – The Darkest of the Butterfly“ ist der härteste Song und damit mein Favorit, obwohl die Auswahl bei so viel guten Tracks schwerfällt.
“Pedestrians In The Sky” ist durchdacht, vielseitig und ein absoluter Kauftipp.
th
Moonchild
„Nichts ist für immer“
Eigenproduktion
Mensch, hab ich mich erschrocken, als der Gesang beim ersten Track „Deine letzte Ruhe“ von Moonchilds Album „Nichts ist für immer“ erklang.
Gerade hatte ich mich auf düstere Klänge eingestellt, da erscheint da ein mädchenhaftes Stimmchen, an das ich mich erst gewöhnen musste.
Klingt auch ein bisschen wie Ina Deter und mit deutschem Gesang hatte ich sowieso nicht gleich gerechnet. Sängerin Susan D’Iavollo, die
auf den 12 Tracks der CD nun vorwiegend in deutsch singt, reimt sich ganz tapfer durch das Album und ist man erst einmal vertraut mit der
Stimme, so gehen die Songs und Zitate doch in das gute metall-rockige Blut. Teilweise kitschig aber auch poppig zum Mitsingen. Hier sollte
man sich vorwiegend mit den Texten befassen, denn die Stücke sind alle recht ähnlich. Das Album zielt eher auf ein junges Publikum ab und
die Scheibe ist nur über http://www.moonchild.purespace.de zu beziehen.
i.s.o.
Thanateros
„Liber Lux“
New Crusade Records
Ben Richter ist mit Thanateros bekannt für seine musikalische Verschmelzung von irischen Folkelementen und melancholischem Metal. Alte „Folks“weisheiten vertreten durch Flöten (Pit Vinandy) und Fideln (Tobias Herzfeld) treffen hier musikalisch auf Neuzeitliches, eben Metal.
Auch bei Thanateros gab es Umbesetzungen innerhalb der Band. So stößt, wie Ben Richter zu den Cascades, jetzt auch Gitarrist Maxe Raith von den Cascades zu Thanateros. Mit Schlagzeuger Simon Rippin (Nefilim/NFD) und Bassist Daniel Lechner (Lacrimas Profundere) findet sich hier eine tolle Mischung an Musikern zusammen, um auf „Liber Lux“, das musikalische Buch des Lichtes zu öffnen. Zwischen beiden Buchdeckeln, dem Proloque und dem Epilogue des Buches, finden wir 13 Songs, die den Reiz des treibenden Metals mit harmonischen Folkelementen vereinen. Hitverdächtig ist vor allem der Track „Cairn (a dying age)„ und auch mit „Fear a Bhata“ einem folkigen Traditional ist der Band etwas Besonderes gelungen. „Liber Lux“ ist nicht unbedingt eine kommerziell ausgerichtete Radioscheibe, aber mit ihrer Fülle an eingängigem, treibendem Sound ein Muss für den feierwütigen Metaller.
i.s.o.
The Cascades
„Something to happen“
New Crusade Records/Rough Trade
Zum 20 jährigen Bandjubiläum gibt es bei The Cascades einen neuen Sänger. Kein geringerer als Ben Richter von Thanateros fungiert nun auch hier als Frontmann und damit ändert sich auch der Musikstil der Cascades. Das Ganze hat nicht mehr so viel mit düsteren Gothic zu tun, sondern hat jetzt mehr metallisch-rockigen Character. Von den zwölf Tracks erinnert der Song „All The Best“ ansatzweise noch an die „alten“ Cascades.
Es ist etwas schade für die alten Fans, die auch bei diesem fünften Album der Band auf den wohlbekannte The Cascades Sound gewartet haben. Alles neu macht eben der Mai auch wenn es schon im März ist. Für Liebhaber etwas energiereicherer Metallklänge ist die Scheibe der erneuerten Cascade jedoch durchaus empfehlenswert.
i.s.o.
ELA feat. J.R. Blackmore
„Out Of Time“
NoCut / Twilight-Distribution
Rockiges Gitarrenspiel geben ELA und J.R. Blackmore auf der EP „Out of Time“ zum Besten. Das ist bei dem Sohn von Ritchie Blackmore natürlich
auch kein Wunder. Mit „Queen Of The Deep“ wurde ein Track von UFO gecovert. Als Bonus liefert die CD das Video „Bleed“ und „Out of Time“
Dieses Titelstück gibt es auch gleich in der Instrumentalfassung.
Mein Favourit ist das peppige „Mad About Your Love“. Jedoch hat das Album nicht mehr viel mit Gothicrock zu tun. Es geht eindeutig in Richtung des melodiösen Hard Rocks und wird nicht zuletzt gerade deshalb seine Liebhaber finden.
i.s.o.
Großstadtgeflüster
„ Bis einer heult“
Chicken Soup (Groove Attack)
Das einstige PopDuo Großstadtgeflüster kommt nun mit seinem zweiten Album daher, aber jetzt sind die Electropopper zu dritt.
Der bisher bekanntester Track war der Tanzflächenkracher „ Ich muss gar nix“, der eine wunderbare Rechtfertigung für jedermann bot.
Auch auf der neuen Scheibe „ Bis einer heult“ ist ein Song dieser Machart mit dem Track „ Lebenslauf“ zu finden. Jedenfalls nehmen GSGF
wieder kein Blatt vor den Mund. So kommen Songs wie „ Pimmel und Erde“, „ Overdressed & Underfucked“ und „ Haufenweise Scheisse“ schnell auf
den Punkt. „ Du meckerst immer“, damit kann sich jeder identifizieren und „ Die Stille“ ist autogenes Training pur, bis es dann richtig
stressig losfetzt. Die Texte sind wieder lustig und die Melodien überaus tanzflächentauglich. Erinnerungen an Gruppen, wie Trio
oder Ideal werden wach.
Auch die Gesamtlängenermittlung der CD mit 2:3119 (was auch immer) zeugt von dem Humor der Band. So traurig wie der Titel des Albums
„ Bis einer heult“ auch ist, diese CD macht einfach Spaß. Minimalistisch, stressig und gut, wie die legendären Bands der 80er Jahre.
i.s.o.
ASP
„Horror Vacui
The Eeriest Tales Of ASP – so far“
Trisol/Soulfood
„Horror Vacui“, das ist die Angst vor der Leere. Doch eine Leere spürt man auf dieser Doppel CD der unheimlichesten Erzählungen des ASP in keinem
Fall. Vielmehr ist diese Sonderausgabe gefüllt mit allen namhaften ASP Klassikern. Ob nun „Ich will brennen“, „Schwarzer Schmetterling“ oder „Sing Child“.
Bei den 33 Songs gibt es deutsche, englische und auch Livetracks. Die beiden CDs sind in ein wunderschönes Hardcover Booklet mit Silberprägung eingebettet.
Auf 40 Seiten erfährt man die Bandgeschichte umrahmt mit schönen Schauerbildern. Allein schon diese CD-Aufmachung lässt das Fanherz höher schlagen. Doch auch die musikalische Vielfalt an Gothicrock, Balladen oder auch den elektronischen Anfängen der Band verpflichtet zum Kauf.
i.s.o.
MonoInc.
„ Pain, Love and Poetry“
NoCut/Twilight
Nachdem Lisa Middlehauve die Band Xandria verlassen hat unterstützt sie MonoInc. bei deren neuem Album „ Pain, Love and Poetry“ schon einmal
gesanglich. Die Singleauskopplung „Teach Me To Love“ bekommt dadurch eine besondere Note. Dieser Song ist übrigens auch, neben dem Track
„Pain Machine“, der als zauberhafte Pianoversion daherkommt, die schönste Ballade dieses Albums. Die CD kann sich auch sonst hören lassen.
Sänger Martin Engler hat einfach eine schöne tiefe Stimme und somit ist das Album voll melodiöser Gothrockstücke und Balladen. Meines
Erachtens könnte die Band aber ein bisschen härter werden, was nicht heißen soll, dass es zu Lasten der Melodie gehen muss. Zwar hat
die CD mit „This ist the Day“ und „Sleeping my day away“ (Coverversion) schon durchaus kraftvollere Stücke, aber irgendetwas erscheint
mir zu gleichförmig. „Get some sleep“ erinnert an „Temple of Love“von Sisters of Mercy.
Das Booklet ist mit seiner kleinen verschlungenen Schrift allerdings schwer zu lesen. Alles in allem ist „Pain, love & poetry“ ein gelungenes Album.
i.s.o.
Cauda Pavonis
„Wars & Masquerades“
Eigenvertrieb
„Wars & Masquerades„ heißt das neue Album der aus Bristol stammenden Band Cauda
Pavonis. Musikalisch hat sich zu den bisherigen CDs nicht viel geändert. Wer Cauda Pavonis
bereits kennt weiß also was zu erwarten ist: Goth Rock mit Synthieklängen, dazu die markante
Stimme von Su Wainwright. Auf der CD sind neun komplett neue Tracks sowie als Bonustracks drei
neue Versionen z.B. von „Love Like Broken Glass“. Die Neuaufnahmen unterscheiden sich allerdings nur
geringfügig von den bisher bekannten Aufnahmen. Wer auf eingängigen Goth Rock steht, sollte in diese
CD unbedingt reinhören. Die Fans der Band werden ohnehin zugreifen. Anspieltipps sind „Dust To Dust„, „Wayland„
mb
Silbernacht
„Liebe und Verfall“
AJNA- Offensive
Langsam ruhig und bedächtig erklingt das erste Stück der EP. Die CD erwacht zum Leben und der erste Track heißt eben auch
„Das Erwachen“, bloß richtig wach wird man nicht. Die vier Dark Ambientstücke auf dem Album sind mit zwischen sechs und zehn
Minuten sehr lang und die soundtrackartige Reise geht vom „Erwachen“ über „Liebe und Verfall“, dann „Unter den Sternen“ weiter,
um dann in „Wenn der Tod nur Sehnsucht weckt“ zu enden. Die Stücke passen irgendwie nahtlos aneinander und man merkt nicht unbedingt,
wann ein neuer Track beginnt. Das ist auf die Dauer etwas monoton. Man kann sich das ganze Projekt jedoch als Untermalung bei einem
alten mystischen Film vorstellen. Die CD macht mich sehr melancholisch und ein paar ergreifende Bilder zum Soundtrack wären schon wichtig.
Ein großes Lob verdient die schöne CD Covergestaltung. Ein liebevoll dezent hergestellter Pappschuber, der absolut passend zum düsteren
Synthesizersound ist.
i.s.o.
Mono Inc./Lisa Middelhauve
„Teach Me to Love“
No Cut/Twilight
Liegt es an der schönen tiefen Stimme von Mono Inc. Sänger Martin? Auf der EP „Teach Me to Love“ von Mono Inc. kommt einem alles gleich
sehr vertraut vor. Die CD enthält fünf Stücke. Der Titeltrack kommt einmal als Radio- und einmal als Albumversion daher und ist eine
einfach schöne und absolut eingängige Ballade. Ein wunderschöner Lovesong, der als Duett mit Xandrias Sängerin Lisa Middelhauve noch
einmal so romantisch ist. Die drei weiteren Songs werden allesamt live und unplugged von Mono Inc. vorgetragen und stammen von einer
spontanen Session auf einer privaten Geburtstagsparty. Ich liebe die Stimme von Martin und die Pianobegleitung unterstreicht die unplugged
Stücke wunderbar. Ich bin schon sehr auf den nächsten Longplayer der Band gespannt, der für Mai 2008 angekündigt ist.
i.s.o.
Saline Grace
„Border Town Shades“
Deeper Waters Records
Die 17 Tracks auf „Border Town Shades“ erinnern mich sofort von ihrer Machart her an Nick Cave. Schon beim Intro „Those Sinister Lands“ und dem folgenden Stück „Mercy And Deliverance“ hört man Cave singen. Doch es ist der Sänger Ricardo Hoffmann, der schon mit seinem ersten Bandproject Nobility Of Salt von sich Reden machte und mit Saline Grace auf Solopfaden wandelt. Auch wenn man jetzt -geklaut- rufen könnte und ich ab und zu Caves „Weeping Song“ summe, mag ich Hofmanns sanfte Stimme und es ist neben dem ganzen Industrialgeschrammel, was einem sonst so vorgelegt wird eine schöne Erholung für meine Nerven. Die Stücke sind jedoch alle recht ähnlich und man vermisst eine musikalische Steigerung, die etwas Stimmung aufkommen läßt. Es sind eben melancholische Balladen für den gemütlichen Winterabend bei Kerzenschein. Doch endlich der sechste Song „Stumbling Mary and The Tree At The Dry Riverbed “ sowie das Stück „Theresa The Sinking“ und „From The Fruit Of The Womb…. “ halten ein paar beschwingte Töne bereit. Sehr schön.
i.s.o.
The Pussybats
„Miss Purgatory“
Fabrik Drei Entertainment
Aus dem Stuttgarter Raum kommt die Band Pussybats deren zweite MCD mir hier vorliegt.
Die enthaltenen 5 Tracks klingen allerdings eher als wäre hier eine weitere finnische
Band am Werk. Es handelt sich also um melodischen Düsterrock, irgendwo zwischen HIM
und vor allem den 69 eyes. Wer mit dieser Art Musik was anfangen kann und von 69 Augen
nicht genug bekommt, kann die CD mal antesten. Ich werde mich mit diesem sogenannten
„Goth`n`Roll“ (wo immer da der Goth auch sein soll) wahrscheinlich nie anfreunden
können.
mb
Love’s Labour’s Lost
„Goldstaub“
Eigenproduktion
Die Mainzer Gothrock Band Love’s Labour’s Lost legt hier die eigenproduzierte EP „Goldstaub“ vor. Als Supportband ist die Gruppe,
die sich nach einem Shakespeareroman nennt, schon auf dem Wave-Gotik-Treffen aufgefallen. Von der 18 minütigen EP gibt es nur 300 Stück,
die über die Homepage der Band zu beziehen sind. „Goldstaub“ erinnert durch seinen Violinenklang ein wenig an The Crüxshadows, bloß eben
mit deutschem Gesang. Der Track „Whispering“ hat für mich einen Bezug zu den 80er Jahren und mir fallen Bands wie Virgin Prunes ein oder
eben auch The Cure. „The Winds Of Life And Death“ ist eine Coverversion des gleichnamigen Pilori Songs und klingt durch die Violine völlig
anders. Mit einer Stimmausbildung lässt sich am Gesang von LLL noch etwas feilen. Love’s Labour’s Lost hat jedoch das Potential eine ausgereifte Band zu werden. Weiter so.
i.s.o.
Built 4 Speed
„Minor Part Two“
Endless Soul Records/Cargo Records
Nachdem die Rockabilly Formation Built 4 Speed ihre EP Minor Part One
veröffentlichten, folgt nun Part II. Auf diesem Album finden sich
dreizehn eigene Rockabillytracks, die gerne im Molltongewand
daherkommen. Sänger und Komponist Johnny liebt Moll, weil dies seine
persönliche Botschaft am besten transportiert. Und zugegebenermaßen sind
alle Songs recht schräg und irgendwie schrammelig-temporeich. So nutzt
die Band den 4/4 Takt und scheut sich außerdem nicht „Personal
Jesus“ von Depeche Mode zu covern. Die Stücke sind meines Erachtens
wenig abwechslungsreich und könnten das eine oder andere zusätzliche
Highlight vertragen. Built 4 Speed bedienen nicht die nostalgischen
Rockabillyklänge, sondern beglücken eher den Liebhaber des trashigen
Garagensounds.
TB
Coronatus
„Lux noctis“
Soul Food /Massacre Records
Mit „Lux Noctis“ legt die Ludwigsburger „Gothic“ Metal Band Coronatus ihr
Debütalbum vor. Wer auf Bands, wie Nightwish oder Within Temptation, steht
sollte bei dieser CD ein Ohr riskieren. Der für meine Ohren einzige Unterschied
zu den genannten Bands ist, dass Coronatus zwei Frontfrauen haben. Musikalisch
gibt es also Heavy Metal mit Operngesang. Ob die Welt auf Coronatus gewartet
hat, muß der geneigte Konsument entscheiden. Für mich ist es leider ein schon
1000 x gehörtes Erlebnis der langweiligeren Art.
mb
Lady Morphia
„Essence and Infinity“
Eigenproduktion/TESCO
Lady Morphia gründete sich im Jahre 1996 und veröffentlicht bisher nach einigen
Musikcassetten mit „Essence and Infinity“ nun ihr zweites Album. Mir war diese
Band allerdings bisher unbekannt und ich ging unbefangen an diese CD ran. Lady
Morphia sind die Brüder Nick und Chris Nedzynski, die hier ihre persönliche
Weltanschauung kundtun. Musikalisch bedeutet das einen Ausflug von Klassik über
Neofolk und auch Rock. Als erstes fiel mir jedoch die schöne und angenehme
Stimme des Sängers Nick auf. In einigen Stücken steht die klassische Musik
absolut im Vordergrund. Mitunter durch verschiedene Instrumente, wie Gitarre
oder Schlaginstumente verfeinert. Dies ist für mich eine interessante
Kombination. Die zehn Titel der CD sind meines Erachtens schön arrangiert.
Fazit: „Essence and Infinity“ ist in meinen Augen beziehungsweise Ohren ein
vielfältiges Album und für mich als Alt-Goth absolut hörenswert. Freunde
verschiedener Klanglandschaften, die es gerne ruhig, aber auch einmal
kurzfristig rockig mögen, wird diese CD gefallen.
mbr
Letzte Instanz
„Wir sind gold“
Drakkar/SonyBMG
Nach einem Jahr bringen Letzte Instanz nun ihr neues Album „Wir sind gold“
heraus. Das Album enthält 16 Tracks, die insgesamt gesehen sehr eingängig und
ruhig sind. Mir fehlt hier das Rockige, aber die CD eignet sich wunderbar zur
Entspannung. Nicht zuletzt durch Stücke, wie „Monument der Stille“. Alle Texte
des Albums sind sehr verständlich vorgetragen und von intelligentem Inhalt.
Viele Stücke sind auf der Herbsttour 2006 im Tourbus entstanden. Die Titel „Du
und Ich“ und „Morgenrot“, sind noch die kräftigsten auf der Scheibe. Kurzum:
„Wir sind gold“ ist nichts für den Altgoth, aber die jüngere Generation wird
diese Platte mögen.
mbr
Moribund 13 A.D.
„Your funeral, my smile“
Apollyon
Auf ihrem Debütalbum „Your funeral, my smile “ begeistern Moribund 13 A.D. mit
düsterem und meistens sehr eingängigem Horrorpunk der Extraklasse. Songs wie
„Peter Vincent“ oder „Bury you alive “bleiben sofort im Ohr hängen. Die Stücke
starten mit einem Horrorfilmsample und auch die, für diese musikalische Spielart
typischen, Backgroundchöre fehlen nicht. Den Moribunds ist ein Album geglückt,
das allen Liebhabern dieser Musik uneingeschränkt ans Herz gelegt werden muß.
Hoffentlich ist die Band bald live zu erleben. Anspieltipps: „Peter Vincent“,
„She said destroy“ und „Bride of blood“.
mb
Faith
The van Helsink Chronicles – Hörspiele
Episode 10 – Das Böse im Menschen
Episode 11 – Wendepunkt
R & B Company/Alive
Es war für mich sehr schwierig den Einstieg zu den Hörspielen zu finden, da ich
die Episoden 1 – 9 nicht kenne. Man wird jedoch auf den CDs schnell aufgeklärt,
dass die Geschichten von Faith van Helsink erzählt werden, die letzte der
Familie van Helsink, deren Erbe es ist die Schlacht gegen die Finsternis zu
gewinnen. Die Geschichten sind mehr oder weniger spannend, aber in allen muss
das abgrundtief Böse bekämpft werden. Das Leben von Faith bedeutet, gegen den
Abschaum der Hölle zu kämpfen. Beim Hören dieser Cds kam ich mir allerdings vor,
wie beim Sehen eines Filmes ohne das dazugehörige Bild. Hörspieltechnisch kommt
es nicht so plastisch rüber und das angekündigte Kino im Kopf will sich nicht so
ganz einstellen. Von der angeblichen Starbesetzung deutscher Synchronstimmen
bekannter Hollywoodstars, wie beispielsweise Johnny Depp, Angelina Jolie oder
auch Christopher Lee war nicht viel zu merken. Im Gegenteil sogar, ein
Laiensprecher könnte es hier genauso gut. Meines Erachtens sind die Sprecher mit
zu wenig Herz bei der Sache. Auch die CD-Cover sind eher von der kitschigen
Machart. Obwohl ich Horrorbücher, Horrorfilme und so weiter liebe, bin ich mit
diesen Hörspielen nicht warm geworden und habe mich schnell gelangweilt.
mbr
Lacrimosa
Lichtjahre
Hall Of Sermon/NEO/BMG
Nun ist es soweit. Die schon im Jahre 2005 begonnene Welttournee von Lacrimosa durch Städte, wie Berlin, Moskau oder Mexico wurde nach Ende verfilmt und kommt als DVD in den Handel. Parallel dazu gibt es den Soundtrack „Lichtjahre“ als
Doppel-Live-CD von der mir hier ein kleiner Ausschnitt vorliegt. Aktuelle
Tracks, wie „Letzte Ausfahrt: Leben“ oder eben „Lichtgestalt“ finden sich
hierauf genauso wie die Klassiker „Schakal“, „Komet“ oder „Alles Lüge“.
Letzterer ist ganz schön schräg gesungen, aber es ist eben live und das Publikum
dieser Tournee ist in jedem Fall begeistert. Bei „The Party Is Over“ greift Tilo
Wolff höchstpersönlich zur Trompete. Einen kleinen Ausflug in die spanische
Sprache gibt es bei „Durch Nacht und Flut“ auch noch. Zwei Stücke sind das
Gemeinschaftswerk von Anne Nurmi und Tilo Wolff und somit übernimmt Anne in
„Turning Point“ und „Not Every Pain Hurts“ den Gesang. Für Lacrimosafans ist
diese Hightlight CD ein Muss.
i.s.o.
DOWN BELOW
„Sinfony 23“
Vertigo/Universal
Down Below haben zwar schon auf einigen Festivals gespielt, doch von dieser Band
hatte ich bisher noch nichts gehört. Es handelt sich um vier Musiker, die neben
den schrägen Künstlernamen, Neo Scope, Carter, Convex und Mr.Mahony, hier im
Zylinder aufwarten. Diese scheinen zur Zeit ja wieder schwer in Mode zu sein,
für alle denen es gefällt. „Sinfony 23“ ist das Majordebutalbum der Band. Die
Musik von Down Below ist glatt und gängig, aber es fehlt der eigene Stil und der
Wiedererkennungswert. Als Gothic kann das nicht bezeichnet werden. Es handelt
sich vielmehr um seichten Pop-Rock, der eher für den Mainstreamradiohörer
gemacht ist. Schon die Vorabsingle „From The Highest Point“sowie die 11 weiteren
Tracks sind von ähnlicher Machart und etwas für den Rockfan, sowie man ihn bei
Rock am Ring antrifft.
mbr
MonoInc.
Temple Of The Torn
NoCut – Goodsongs – Soulfood
Nachdem die Zweitrack EP erschienen ist können wir uns nun auf das komplette
Album „Temple Of Torn“ von Mono Inc. freuen. Und nicht nur das, die Band hat
außerdem einen neuen Sänger (Martin Engler) und sage und schreibe eine neue
Drummerin (Katha Mia). Alle Songs des Albums sind melodiös rockig. Neben der
Singleauskopplung „Temple Of The Torn“ ist „Two Sinners“ mein Lieblingsstück.
Ich mag diese Mischung zwischen Gothic, Rock und Electro. Alles in Allem ist die
CD, obwohl teils düster, dennoch tanzbar und die Stimme des neuen Sängers kann
sich hören lassen.
i.s.o.
Morgana Lefay
Aberrations of the Mind
Black Mark
„Aberrations of the Mind“, was so viel heißt wie die Anormalie des Geistes,
dürfte für Metalfans ein Highlight sein. Als Erstes fiel mir das interessante
Albumcover ins Auge. Alleine deswegen solltet ihr einmal zu der CD greifen.
Morgana Lefays Sänger Charles Rytkönen hat eine richtig gute Stimme. Hier war
ich angenehm überrascht, da viele Metalfrontmänner über Gebrülle oder
unmelodiöses Gesinge nicht hinauskommen. Morgana Lefay haben bislang, laut
Katalog, sieben Alben veröffentlicht. Interessantes Artwork der CDs, sowie eine
integrierte Eieruhr auf jedem Cover, zeichnen die Band aus. Auf „Aberrations of
the Mind“ die 12 Tracks enthält, sind viele Stücke mystisch und melodiös. Andere
sind dafür umso schneller und vielseitiger. Fazit: „Aberrations of the
Mind“enthält eine tolle Metalmischung, bei der die Post abgeht und die sich kein Metalliebhaber entgehen lassen sollte.
mbr
Hate Rush
„Baptised In Fire“
Black Mark
Ich bin keine waschechte Metalfachfrau, doch fiel mir Hate Rush in die Hände und
zu Gehör gelangte ihr Album „Baptised In Fire“. Das CD-Cover als solches ist
recht unspektakulär gehalten, jedoch findet der geneigte Metalfan 14 kraftvolle
Tracks. Die fünf Schweden von Hate Rush geben richtig Gas und das Ganze läßt
sich in Richtung Power- oder Speedmetal einordnen. Die Stimme des Sängers Stefan
Embretsson ist nicht herausragend passt sich aber der Musik der Band gut an.
Fazit: Meines Erachtens geben Hate Rush mit „Baptised In Fire“ gut Gas und das
Album ist der Band in jedem Fall gelungen
mbr
In Mitra Medusa Inri
Kalte Farben
Apollyon/Alive
Das Album „Kalte Farben“erinnert mich von seiner Art sofort an eines von Diary
of Dreams. Besonders „Come On“ erweckt in mir diese Assoziation. Alle 11 Songs
der CD sind eingängiger Darkwave mit einer Portion Synthiepop, ohne jedoch
unbedingt besonders tanzbar zu sein. Über den leichten Ohrwurmcharakter hinaus
und somit tanzflächentauglich sind meines Erachtens nur„Why can’t you sing at
daylight“ und „Keine Fragen“. Letzterer ist glücklicherweise etwas flotter und
somit mein absoluter Favorit auf dem Album. Mit dem zehnten Track „Say
Goodbye“wird es dramatisch und irgendwie nervig. Und zum Schluss setzen In Mitra
Medusa Inri mit einer eigenen Interpretation des Songs „Sag mir wo die Blumen
sind“ , den sie schon 1998 aufnahmen, noch einen drauf. Damit haben sich die
Mönchengladbacher keinen Gefallen getan und dem Hörer leider auch nicht. Das
Album fällt am Ende leider ab. Das Gute auf der CD ist aber der Wechsel zwischen
deutschen und englischen Tracks und bei Songs wie eben „Keine Fragen“ , drücke
ich noch einmal die Repeattaste.
i.s.o.
predominant lunatics
Thirteen Lost Souls
Aurora Music/K-tel
Predominant lunatics sind eigentlich nur vier verlorene Seelen aus der Schweiz,
die mit ihrem Album „Thirteen Lost Souls “, nach eigenen Aussagen Moll-Pop
machen. Jedenfalls regnet und gewittert es leicht zum Gitarrensong „Water Under
The Bridge “ und der Song ist schön melancholisch. Die Band erinnert mich sofort
an die frühen Element of Crime. Das Album hat den Charme der 80er Jahre und das
ist auch gut so. „Cosmic Trip “, eine Singleauskopplung handelt von einer
imaginären Reise. Dieser Song wurde außerdem von Danny Mommens (Vive La Fé`te)
in einen Elektro-Pop-Remix verwandelt. Mein eindeutiger Favorit ist der Song „In
Flames “, der wiederum mit alten Träumen und Vorstellungen abrechnet. Dies
geschieht mit sanften Gitarren und im Chorus mit einem willensstarken Ausdruck.
Ich liebe dieses Zusammenspiel zwischen Romantik und wehmütiger Kraft. „Thirteen
Lost Souls “ ist ein Album zum Verlieben.
i.s.o.
FAQ
Is pornography art?
Synthetic Product Records/Indigo
Die Band FAQ konnte ich erstmalig als Vorgruppe für Unheilig live erleben. Ich
war erstaunt was für eine große Fangemeinde die Schweizer bereits haben. Das
Publikum sang die Songs des aktuellen Albums „Is pornography art? “ bereits mit.
Nicht nur die Hitsingle „The World Is Cold Enough“ ist ein absoluter
Tanzflächensong, sondern auch die weiteren 12 Tracks sind Guter-
Laune-Synthiepop-Elektro pur. Sucht man unbedingt nach einer vergleichbaren
Band, so fallen mir Mesh oder Apopytgma Berzerk ein. Das Stück „We Come In
Pieces“ wird auch im Duett mit Sänger Stephan Groth von Apopytgma Berzerk
gesungen. Und der amerikanischen Pornostar Jenna Jameson, deren Fotos das
Artwork der CD zieren, kommt stimmlich bei dem Song „Heartbreaker“ zum Einsatz.
Das Interview in diesem Song nervt allerdings und der Track gehört nicht zu den
Besten. Überhaupt haben FAQ die „Hilfskünstler“ auf ihre CD nicht nötig, denn
das Album ist gut. Es gibt außerdem noch drei Bonusmixe auf der Scheibe. FAQ
bieten mit ihrer Musik nichts wirklich Neues, aber dennoch hochwertigen Sound,
der für jede Menge Tanzspaß sorgt.
i.s.o.
MONOBLOCK
Kinderaugenblicke
Finest Noise Records/ Radar
Monoblock ist eine Band aus Leipzig, die hier ihr viertes Album vorlegt.
Abwechslungsreicher Gothic-Metalsound wurde in 11 Tracks verpackt. Doch
eigentlich würde ich es mehr als Metal bezeichnen, auch wenn es einmal sanft
zugeht. Als der erste Song „Rattenmenschenmassen“ melodiös metallisch anfängt
bete ich schon, dass jetzt kein unverständlicher Grunzgesang kommt. Zum Glück
können sich die Stimmen der Sänger hören lassen. Das Zusammenspiel zwischen
männlichen und weiblichen Vocals ist gelungen. Bei den deutschen Texten hat man
sich auch Gedanken gemacht und Ratten kommen immer wieder vor. Die Songtriologie
„Kinderaugenblicke“ beinhaltet Kinderliedelemente, wie Punkt, Punkt, Komma,
Strich und gefällt mir aufgrund der ruhigen Parts gut. Und der Schlußtrack „Hör
auf zu weinen“ daraufhin sowieso. Auch „Mein Freund der Traum ist tot“ ist eine
schöne Anlehnung an Alexandras „Mein Freund der Baum“. Die CD ist wirklich
vielseitig und führt durch sämtliche Soundarten. Mit Klavier, Streichern,
Orchester, männlichem sowie weiblichem Gesang fehlt es an nichts. Doch sind die
vielen Facetten in teilweise nur einem Stück einfach zu gut gemeint. Bei „Heller
noch“bin ich froh, dass es so schön ruhig, ja fast musicalmäßig, zugeht. Und
kaum denke ich, bitte jetzt kein Gitarrengefriggel hinterherschicken, da ist es
auch schon passiert. Monoblock können wirklich etwas, doch manchmal ist weniger
mehr. Für Metalfans dürfte diese CD jedoch interessant sein.
i.s.o.
Loomlight
Ein Märchen, das es nicht mehr gibt
Eigenproduktion
Mit der CD von Loomlight wurde mir ein Album zur Rezension gegeben, bei dem mir
für eine objektive Beurteilung einfach die Worte fehlen. Wer bisher glaubte,
dass es zum Schlagergoth von Bands, wie Illuminate keine Steigerung mehr gibt,
der wird hier eines Besseren belehrt. Musikalisch klingt das Ganze wie eine
Mischung aus L`ame immortelle und Illuminate, mit einer Portion Samsas Traum und
einer Prise deutschen Schlagers eines üblichen Radiosenders. Dazu gibt es dann
noch vor Pathos nur so triefende Texte mit hauptsächlich weiblichem Gesang.
Hierzu paßt dann auch der Name des Hauptsongschreibers (Dark Romeo).„Ein
Märchen, das es nicht mehr gibt“ist der zweite Teil der geplanten
Loomlight-Triologie. Wer mit einer der oben genannten Bands etwas anfangen kann,
mag auch bei Loomlight ein Ohr riskieren.
mb
Loreena McKennitt
An Ancient Muse
Quinlan Road/SPV
Loreena McKennitts Musik ist meist von keltischen Einflüssen geprägt. Will man
unbedingt einen Vergleich ziehen, so fällt einem zuerst die Band Dead Can Dance
ein. Viele Jahre war es ruhig um die Kanadierin McKennitt. Mit dem Album „An
Ancient Muse“meldet sie sich nun zurück. Diese Cd ist eine wunderschöne Reise,
leicht verträumt, orientalisch und vor allem melancholisch. Meine Favoriten sind
„The Gates Of Istanbul“, welches zum leichten Bauchtanz einlädt und der
verträumte Track „Caravanserai“. McKennitt befasst sich mit Menschen, ihren
Kulturen und den länderspezifischen Instumenten, alles ist in diesem Album
vereint. Die Instrumentalstücke, wie„Sacred shabbat“ sind mir jedoch etwas zu
ruhig.„An Ancient Muse“ ist ein absolutes Entspannungsalbum, welches seine
Liebhaber findet.
i.s.o.
Project Morfeo
Dicotomia
Trostlos (NovaTune)
Laut vorliegender Infos bezeichnen Project Morfeo ihre Musik als
Atmospheric-Gothic. Ich lege die CD mal voller Neugier in den Player. Los geht
es mit einem Neoklassischen Stück. Es erinnert etwas an die Sachen von Arcana,
ohne allerdings deren Tiefe zu erreichen. „She is pain“, der zweite Track
beginnt mit einem Klavierintro, dann kommen Gitarren dazu. Musikalisch mag man
sich ganz entfernt an Bands wie Zeraphine oder die keyboardlastigeren Sachen von
Paradise Lost erinnert fühlen. Ähnlich geht es mit Track drei „Walk away“, dem
wie ich finde, besten Stück des Albums weiter. „Night creatures“ kommt ohne
Gitarren, sondern nur mit Keyboards und etwas orientalisch anmutenden
Frauengesang daher. Fast alle Songs bewegen sich im Midtempo- Bereich oder
darunter. Um Gothic handelt es sich bei dieser Musik ganz sicher nicht. Wer
allerdings Gitarrenrock mit ausgiebigen Keyboardparts mag, der kann die CD ruhig
einmal antesten.
mb
NFD
Dead pool rising
Jungle Rec (rough trade)
Endlich ist der Nachfolger des 2004er Debüts „No love lost“ von NFD erhältlich.
Wie schon auf dem ersten Album gibt es auch hier wieder kraftvollen und düsteren
Goth Rock zu hören. Los geht es mit dem von der Vorab-Single bekannten „Light my
way“. Mit „My possession“ und „Caged“ folgen zwei weitere Goth Kracher. Beim
vierten Track „One moment between us“ wird dann das Tempo etwas zurück genommen.
„Rise“, der darauf folgende Track erinnert an die langsamen Sachen der Legende
Fields of the nephilim bevor dann das Tempo wieder angezogen wird. Wer auf
düsteren Goth Rock abseits von Elektrogewummer und „Elfengejammer“ steht,ist mit
„Dead pool rising“ bestens versorgt. Anspieltipps: „Light my way“, „My
possession“ und„ Rise“
mb
Various Artists
Septic VI
Dependent/Al!ve
Dies ist schon das sechste Compilationalbum aus der Reihe Septic des Labels
Dependent. Auf diesem Label wird schöner Electrosound verlegt und nichts liegt
da näher als regelmäßig eine Compilation-CD mit vielen bisher unveröffentlichten
Tracks bekannter Electrogrößen und vielversprechenden Newcomern herauszubringen.
Das bekannteste Stück des Albums ist auf den ersten Blick beziehungsweise
Hinhörer „The Men“ von Covenant. Diesmal als nahezu sechseinhalb minütigen
Version. Doch das ist nicht der längste Track, denn hier haben Mind in a Box mit
„Lament For Lost Dreams“ einen fast achtminütigen Electrotraum draufgelegt. Als
Besonderheit sei der Song „Stand Up“ von Stromkern erwähnt, bei dem es
ungewöhnlichen Hip-Hop Sprechgesang gibt. Seabound erinnern auf diesem Sampler
mit ihrem ruhigen, ebenfalls bisher unveröffentlichen , „Scorch The Ground“
etwas an Depeche Mode. Absoluter Minimal Electro stammt auf dieser Compilation
von den Essenern Schwefelgelb, die mit „My Pornoshow“ einen klassischen „Clap
Your Hands -80er Song, beigesteuert haben. Sehr lustig und daher mein
Lieblingstrack auf Septic VI. Wunderbar ist das so ein trashiger Track auf
diesem Sampler, neben einen krachigem Electrotrack wie „Inject“ von Controlled
Collapse steht. Das ist eben das Einzigartige an den Septic –Zusammenstellungen.
Hier heißt es für den vielfältig interessierten Electrofan unbedingt zugreifen.
i.s.o.
Rotersand
„Dare to live“
Dependent/Al!ve
Nachdem Rotersand schon ihr zweites Album “ Welcome to goodbye” herausgebracht
haben und die Band Covenant auf ihrer Tour unterstützen, folgt die EP „Dare to
live“. Diese CD ist ein Remixalbum in Anlehnung an das 2005 erschienene zweite
Album. Die Tracks wurden hierbei absolut clubtauglich umgestrickt. Hierbei hatte
das Ruhrpott-Trio Unterstützung der Band Haujobb, die sich den Track „Storm“
vornahmen, sowie der Kollegen von Soman, die „By the waters“ ein neues Gewand
verliehen. Zwei neue Tracks sind auch mit dabei. Dies sind das relativ ruhige „
Drop your Education“ und der Song „Give it all away“ , bei dem die Stimme von
Julia Beyer neben Sänger Rasc einen besonderen Reiz ausmacht. „Dare to live“ ist
mit über 40 Minuten Laufzeit fast schon als komplettes Album zu bezeichnen. Mein
Tophit dieser EP ist das feurig-fragende „Would you spin this?“ Das ist Electro
vom Feinsten und der CD-Player darf richtig aufgedreht werden.
i.s.o.
Madre del vizio
„Antonomasia“
Apollyon/AL!VE
Acht Jahre haben sich Madre del vizio Zeit gelassen, um einen Nachfolger für ihr
Album „Mesmerismo“ zu veröffentlichen. Das Warten hat sich allerdings gelohnt.
Von „Antonomasia“ werden all jene Fans begeistert sein, die schon länger auf
neue Songs im Stile von „Madre, Bestie metalliche“ oder „Amore, fede, speranza“
gewartet haben. Auf diesem Album wird also bester Deathrock geboten. Schön, dass
die Band um Sänger Fulvio wieder da ist. „Antonomasia“ ist ein tolles Comeback
Album geworden. Anspieltipps: „Sogni dimenticati“, „Il mio viaggio“.
mb
Ataraxia/Autunna et sa rose
„La via verso il cielo“
Equilibrium Music
Die beiden italienischen Neo-Klassik Bands „Ataraxia“ und „Autunna et sa rose“
haben sich hier für eine Split DoCD zusammengetan. Anlass war eine gemeinsame
Konzertveranstaltung in Rovigo. Beide Bands haben die Stücke für dieses Konzert
in ein rein akustisches Gewand umarrangiert. So haben Ataraxia z.B. auf
Keyboards verzichtet und die Stücke von A.e.s.r. wurden lediglich mit Klavier,
Cello und Gesang vorgetragen. Die Stücke unterscheiden sich daher zum Teil
komplett von den bekannten Einspielungen. Von Ataraxia sind mit „Strange light“
und „Seas over the moon“ ganz neue Stücke zu hören, sowie mit „Les tisseuses
lunaires“ ein Song der bisher lediglich auf dem „Arezzi“ Demo Tape erhältlich
war. Dieses Album eignet sich sicherlich nicht zum nebenbei hören, aber wer
bereits Veröffentlichungen der Bands besitzt und mag kann hier bedenkenlos
zugreifen. Für Neueinsteiger bietet sich eine schöne Einstiegsmöglichkeit.
Anspieltipps: Ataraxia – „Shelmerdine“, „Seas over the moon“, „Tu es la force du silence“. Autunna et sa rose: „Slow rain“, „Canzona“
mb