Zurzeit läuft wieder Cindy Reller im Schmidt Theater auf der Hamburger Reeperbahn. Eine bunte Adaption an die Cinderella Geschichte. Die Leolook liebende Stiefmutter und die dumpfbackige Stiefschwester Blondie machen Cindy Reller das Leben schwer. Tag ein, Tag aus arbeitet diese in der Tierhandlung Reller, die ihr Vater hinterlassen hat und träumt von einer Schlagerkarriere.
Das Bühnenbild dieser Zoohandlung ist schön gestaltet. Das Schattenspiel mit den Tieren erfreut sehr. Dann gibt es noch den Fisch namens Frank Zander, lustig wackelnde Wellensittiche und allerlei possierliche Handpuppentierchen. Papagei, Hasen, Meerschweine, Vögel und Reptilien singen und wiegen sich im Takt zu schmissige Schlagermelodien. Diese hätten gut in der Hitparade laufen können, denn sie gehen „Voll ins Ohr und mitten ins Herz!“ Eine CD mit den 20 Cindy Reller Songs kann man am Ende der Show erwerben.

Cindy Reller (Franziska Lessing, William Danne) Foto: Oliver Fantitsch
Irgendwo da draußen lebt auch der erfolglose Werbekomponist Edelbert von Grootfru Junior. Sein Herz schlägt ebenfalls für die Musik und er ist auf der Suche nach dem ultimativen Song für eine Werbekampagne des Firmenimperiums seines cholerischen Vaters Edelbert von Grootfru Senior. Junior stolpert in Cindys Leben und Amors Pfeil trifft. Die gefällige Offstimme von Kabarettist Wolfgang Trepper führt uns weiter durch das Geschehen. Cindy wird mächtig geärgert.
Ihre shoppingsüchtigen Stiefmutter Renate Reller-Rochen lässt sie nicht auf den Werbeball für Prinzessin Dubidubidubai. Sie soll zuerst Katzenfutter, wie Erbsen und Linsen, aussortieren. Stiefschwester Blondie, die weder Fremdwörter noch Töne beherrscht, versucht sich außerdem mit fremden Gesangsfedern zu schmücken. Doch als gute Fee beweist sich der schwule Assistent von Grootfru Senior, denn er hat seinen Kürbis in der zweiten Reihe geparkt und zaubert, wenn er nicht gerade wieder so gedemütigt worden ist, ein neues Outfit für Cindy herbei. Das sechs-Personen-Stück ist bunt und schrill. Zum Schluss bekommen sich alle. Und so ist jeder Schritt ein Walzer, wenn man beschwingt nach einem gelungenen Abend das Schmidttheater verlässt.
Text: i.s.o.
Foto: Oliver Fantitsch