Übel, böse und gemein – aus dem Leben eines Arbeitslosen

Christoph Papke
Übel, böse und gemein
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Preis: Euro 9,99

Übel, böse und gemein

Übel, böse und gemein | The Black Gift Kulturmagazin

Übel, böse und gemein wird einem Arbeitslosen bei einer Odyssee zwischen Agentur für Arbeit und Jobcenter mitgespielt. Christoph Papke selbst erfahrener Jobcoach beschreibt in seinem satirischen Roman Übel, böse und gemein wie es einem als frisch gebackener Arbeitsloser ergeht. Sein Protagonist Robert Rasch wird vom Schwiegervater gemobbt, von den Nachbarn betuschelt und vom Amtsschimmel schikaniert. Arbeitslos kann jeder werden – aber nicht jeder kann auf den Arbeitsmarkt zurückkehren, schreibt Papke. Doch Robert will es versuchen. Er setzt alle Hebel in Bewegung.

Er versucht es mit der Selbstständigkeit als VHS Kursleiter, macht jede noch so irrwitzige Maßnahme des Arbeitsamts mit und schreibt zig Bewerbungen. Nichts lässt er unversucht. Für den gut ausgebildeten Kaufmann kam die Entlassung plötzlich und es schmerzt sich vom Auto zu verabschieden und sich wohnungstechnisch zu verkleinern. Doch seine Freunde aus der Stammkneipe Bärchens Ballhaus und besonders seine Lebensaufgabe, eine nette Beschreibung für seine Ehefrau, stehen Robert beim Ärger mit den Behörden bei.

Das Leben spielt eben übel, böse und gemein und beim Lesen ist man gespannt wohin es für Robert geht. Und wenn man sich wie Robert  vor Augen führt, dass man Monat für Monat in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, dann möchte man bitteschön als guter Kunde behandelt werden und nicht als Bittsteller. Wie Papke so schön anmerkt, möchte man den Schaden Arbeitslosigkeit seitens dieser Versicherung ganz einfach unbürokratisch schnell reguliert haben. Hier hat Robert Recht und ich musste über das absurde Verhalten der Agentur für Arbeit schmunzeln. Die dargestellten beruflichen Erst- und Wiedereingliederungen mit all ihren gesetzlichen Regelungen, internen Geschäftsanweisungen, Maßnahmen und ermessenslenkenden Weisungen und selbstherrlichen Vermittlungsfachkräften sind Realität.

Übel, böse und gemein zeigt schonungslos wie es hier zugeht. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man bei diesen satirischen Einblicken in das Leben eines Arbeitslosen lauthals lachen. Doch wer selbst betroffen war oder ist, sagt sich genauso ist es (gewesen). Jetzt nur schnell raus aus diesem Wahnsinn. Also wappnet Euch auf der Suche nach einem neuen Job kann viel Zeit vergehen.

 

ak