Die Regisseurin Cornelia Grünberg startete 2008 ihre Langzeit Triologie über junge Mütter. Im ersten Teil 14 – erwachsen in neun Monaten (2012) begleitet sie vier 14-jährige Mädchen, die sich, nachdem sie ungeplant schwanger wurden, für die Kinder entscheiden haben. Der zweite Teil 18 – Wagnis Leben (2016) begleitet diese vier Protagonistinnen weiterhin mit ihren nunmehr vierjährigen Kindern. Was ist aus ihnen geworden? Sie müssen darum kämpfen ihre Kinder behalten zu dürfen. Der dritte Teil 28 – der Weg entsteht im Gehen der Regisseurin, zeigt die 28-jährigen jungen Frauen mit ihren nun 14-jährigen Kindern. Diese sind jetzt also in dem Alter, in dem ihre Mütter damals waren, als sie die Kinder bekamen. Interessant ist, dass die Kinder auch zu Wort kommen. Man muss die Charaktere einfach lieb gewinnen und wer die zwei vorherigen Teile nicht gesehen hat, will nun spätestens wissen, wie alles begann.
Hier sollte man unbedingt nocheinmal nachsitzen.
28 – der Weg entsteht im Gehen ist einfach so charmant und man kann die jungen Frauen richtig verstehen, wie sie um ihre Kinder kämpfen und auch um ihre Beziehungen. Zwar sind es nicht mehr die Väter der Kinder, mit denen sie zusammen sind. Aber man arrangiert sich und hat teils neue Partner, die auch zu den Kindern stehen und mit denen sie auch weitere Kinder haben. Sie sind eben ganze Vollblutmütter geworden. Lisa ist nach Hawaii gezogen, Laura konnte Bauingenieurin werden, Steffi muss sich gegen die Schulleitung ihres Sohnes wehren, die den Sohn auf eine Sonderschule schicken will und Fabienne ist immer noch frei Schnauze und lässt sich gar nichts gefallen, nachdem ihr Kind als Frühchen schwierige Zeiten durchgemacht hat.
15 Jahre lang Steffi, Lisa, Laura und Fabienne zu begleiten, da fiebert man richtig mit und nachdem man auch alle drei Teile gesehen hat, möchte man einfach noch mehr von diesen Menschen wissen. Der Film ist sozialkritisch, sanft und schafft eine besonders schöne Nähe zu den Charakteren. Wird es vielleicht doch noch eine Fortsetzung geben? Das würde mich freuen, denn ich bin einfach neugierig was die Zeit mit sich bringen wird. (Isabel Oerke)
Originaltitel:
Achtundzwanzig (Deutschland 2025)
Länge:
121 Minuten
Genre:
Dokumentation
Regie:
Cornelia Grünberg
Drehbuch:
Cornelia Grünberg, Andreas Grünberg
Kamera / Bildgestaltung:
Sven Jakob-Engelmann, Heiko Merten, Yoliswa von Dallwitz