Amors Pfeil trifft im Schmidtchen

Amor laeuft Amok

Amor laeuft Amok – (Stefanie Schwendy, Tom van Hasselt) Foto: Morris Mac Matzen

Amor hatte früher einen leichteren Job.
Sein Pfeil traf und als Verliebte ließen grüßen.

Heute muss man dem Glück mit Online-Dating selbst auf die Sprünge helfen. Auch Clara träumt von ihrem Märchenprinzen und lässt uns im Schmidtchen bei Amor läuft Amok daran teilhaben. Gott und Amor sind verzweifelt. Haben sie etwa ausgedient? Bei allen Singlebörsen und Dating-Apps übersieht Clara beinahe ihren Märchenprinzen.
Amor läuft Amok ist ein Musical von Tom van Hasselt, der auch den Hans in diesem Zweipersonenstück spielt. Der Schmidtchen-Zuschauer wird durch die Irrungen und Wirrungen der Liebe im Internet-Zeitalter geführt. Im Himmel machen sich Gott und Amor auf analoge Weise dran, die Ego-Shooter-Spieler Clara (Stefanie Schwendy) und Hans (Tom van Hasselt) ins Glück zu führen. Die Netz-Konkurrenz schläft nicht und Clara steht vor ihrem ersten Blinddate. Amor muss sich schon mit seinen Pfeilen ranhalten, wenn er das alles in Ordnung bekommen möchte. Das Stück ist schon lustig und besonders Gags, wie ein Profil löschen, indem man Papier zerreist oder Digitales hier auf herkömmliche Weise darstellt sind sehr gut gemacht und immer einen Lacher wert. Ich hätte mir jedoch, allein schon wegen des Titels, noch mehr Speed und Amokläufe bei Amors Tätigkeit vorgestellt. Die Schauspieler sind aber äußerst wandlungsfähig und übernehmen in Windeseile verschieden Rollen. Musikalisch unterhält Amor läuft Amok mit einer Mischung aus Rap, Balladen und Popsongs, sodass man an der ein oder anderen Stelle mitsingen kann. Das Stück verspricht einen vergnüglichen Abend, jedoch ohne wilden Amoklauf.

i.s.o.