Hat man den ersten Teil nicht gesehen und kennt auch die Bücher „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert nicht, so kommt man in diesen sandigen Film nur schwer rein. Jedoch ging es im ersten Teil um einen Angriff der Harkonnen mit dem Imperator auf das friedlich herrschende Haus Atreides auf dem Planeten Arrakis, bei dem dessen Familienoberhaupt Leto Atreides (Oscar Isaac) starb und dessen Frau Jessica Atreides (Rebecca Ferguson) sowie dessen Sohn Paul Atreides (Timothy Chalament)fliehen konnten. Vom Stamm der Fremen, den Einheimischen von Arrakis, unter der Führung von Stilgar (Javier Bardem) freundlich aufgenommen, verliebt sich Paul in die geheimnisvolle Chani (Zendaya) und wird von den Fremen als eine Art Heiliger„Lisan al-Gaib“ verehrt, der die Fremen führen soll.
Um die mehrteilige Romanreihe von Science-Fiction-Autor Frank Herbert in Angriff zu nehmen, braucht es etwas Geschick. Dies ist hier in imposanten Wüstenbildern gelungen. Die Story ist jedoch etwas für ausgefuchste Science Fiktion Fans. Ich bin bei dem ‚wer kämpft hier gegen wen..?‘ etwas hilflos und bleibe im Sand hängen. Bei den Schlachten schalte ich ab und erfreue mich mehr an Landschaft und Kostümen a` la Lawrence von Arabien. Ich hätte zuvor nachsitzen müssen, um zu verstehen, dass es hier um die Gewinnung von „Spice“ geht, einer Substanz, die es nur auf dem Planeten Arrakis gibt und die das Leben verlängert und Pauls hellseherische Fähigkeiten verstärkt. Er trainiert immer öfter das Überleben in der Wüste an der Seite der Fremen, naht doch ein Krieg mit den Harkonnen. Hier gilt es Erzfeind Baron Vladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård), Rabban Harkonnen (Dave Bautista) und den glatzköpfigen Albino Feyd-Rautha Harkonnen (Austin Butler, bekannt als junger Elvis im gleichnamigen Film), zu besiegen. Auch diese Burschen sind hinter „Spice“ her, welches so schöne blaue Augen macht und den Blick in Zukunft und Vergangenheit verheißt. Ihr martialisches Leben auf ihrem Planeten wird schön in monochrom und mit kriegerischem Aufgebot à la Riefenstahl dargestellt. Dann sind da noch die Sandwürmer, die Arrakis beherrschen und allem Leben das Wasser aussaugen. Die Fremen locken sie durch Klopfen an, um auf ihnen zu reiten. Ausserdem sind sie an der Gewinnung des Gewürzes beteiligt. Denis Villeneuve und sein Kameramann Greig Fraser sorgen für atemberaubende Bilder und auch die Musik von Hans Zimmer ist beeindruckend, doch ist die Story anfangs noch undurchsichtig und man braucht unbedingt die Vorkenntnisse aus Buch oder Film, um Dune 2 geniessen zu können.
Text: Isabel Oerke (i.s.o.)
Originaltitel: Dune: Part Two (USA 2023)
Länge: 166 Minuten
Genre: Drama / Science-Fiction
Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Denis Villeneuve, Jon Spaihts, basierend auf dem Roman „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert
Darsteller: Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Josh Brolin, Austin Butler, Florence Pugh, Christopher Walken, Léa Seydoux, Souheila Yacoub, Stellan Skarsgård, Charlotte Rampling, Javier Bardem
Verleih: Warner Bros. Entertainment GmbH