Grenzverletzungen – Roman über Borderline

T.A. Wegberg
Grenzverletzungen
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
Preis: Euro 9,99

Grenzverletzungen ist eine Geschichte über Borderline, Freundschaft und Abhängigkeit und wer schon einmal mit Borderlinern zu tun hatte findet sich in der Rolle des Erzählers Johannes wieder. Dieser schreibt hier in Tagebuchform, was er mit seinem Mitbewohner Cosmo erlebt. Cosmo, als Kind vernachlässigt und durch Heime und Pflegefamilien geschickt, hat Borderline entwickelt, er kann sich nicht spüren, sucht immer nach dem Kick durch Sex, Waghalsigkeit, Selbstverletzungen, Drogen und Freund Johannes wurde von Cosmo als Erlöser auserkoren. So wird Johannes manipuliert, fühlt sich oft schuldig, macht sich ständig Sorgen um Cosmo und tanzt mit ihm auf dem Vulkan. Er versucht seinem Mitbewohner Grenzen zu setzen, schließlich hat er alles über Borderline gelesen, doch gelingt dies nicht immer. Beim Lesen des Romans werde ich fast wütend, ob der ständigen Manipulationen und Selbstmorddrohungen Cosmos. Was muss Johannes alles mitmachen und warum tut er das als „nur“ Mitbewohner.
Johannes und Cosmo sind Seelenbrüder und das verbindet. Das Komm her und Geh weg der Borderlinestörung ist wie eine Achterbahnfahrt und wird im Roman in allen Facetten beschrieben. Man leidet mit Johannes und fragt sich, wie er das aushält.
Durch den Ich-Erzählstil des Johannes taucht man gänzlich in die Handlung ein. Grenzverletzungen ist absolut kurzweilig und lesenswert. Das Krankheitsbild Borderline kann man so wunderbar erfassen.
Im Roman ist die Beschreibung der Borderlinepersönlichkeit absolut realistisch wiedergegeben. Grenzverletzungen beschreibt anschaulich wie man sich als Angehöriger eines Borderliners fühlt, immer in der Hoffnung, dass der Betroffene zur Therapie bereit ist.

 

i.s.o.