Bademeister Schaluppke – Duschpflicht im Schmidt Theater

Robbi Pawlik kennen die Kölner noch aus dem ersten Kölner Wohnzimmertheater. Mit seiner Kultfigur Bademeister Schaluppke gab es immer viel zu lachen.

Im Hamburger Schmidt Theater erzählte der Fachangestellte für Bäderbetriebe gestern von seinen Chlorreichen Tagen.
Seinen Arbeitsalltag verbringt der um die Fünfzigjährige im Kölner Zollstockbad, wo er als selbst ernannter Sozialarbeiter vom Beckenrand der Gesellschaft erzählt und zur Duschpflicht ermahnt. Hier trifft er auf Anzüglichkeiten von Oma Krause und Gedankengut von Opa Heinrich vom Seniorenschwimmen. Er schlichtet Streit von Pubertieren wie Summer Kimberly und schlägt sich verbal „BÄM“ mit Gangsterrappern mit Migrationshintergrund in dritter Generation und Alpha-Kevins.

Hier hat er schwimmtechnisch sowie grammatikalisch einen Bildungsauftrag. Der 10er Sprungturm bleibt zu, auch wenn die jugendlichen Poser noch so vor der Liebsten auf dicke Hose machen wollen. Schließlich können sie auch zweimal vom 5er springen, das kommt rechnerisch auf das gleiche raus, meint Schaluppke. Tolle Songs, wie „Feuchtmilieu“ oder die gesungenen Baderegeln und besonders Schaluppkes Bewegungskomik erheitern das Publikum. Mit schriller Blümchenbadekappe animiert er die Zuschauer zum Mitmachen und zeigt in Slowmotion, was es heißt sich á la Baywatch über den Strand zu bewegen und nach der Schwimmnudel zu hechten.

Bademeister Schaluppke -Foto Veranstalter N.N.

Bademeister Schaluppke -Foto Veranstalter N.N.

Gegelte Haare oder Rastazöpfe sind dem Bademeister ebenfalls ein Graus, denn sie verstopfen die Pumpe oder werden von dieser angesaugt. Da kann Schaluppke nur mit dem Kopf schütteln, hierbei schmeißt es seine Brille vom Kopf, ein ungeprobter Extralacher.

Regt Rudi Schaluppke, nicht Schabulke, wie ihn eine Unbelehrbare nennt, sich zu sehr auf, verfällt er in eine schiefe Körperhaltung. Hier hilft nur Wasserballett mit festgetackertem Grinsen, doch was ist, wenn man auch das sieht was sich unter der Wasseroberfläche abspielt? Auch im Pole-beziehungsweise POOL-Dance mit dem Pool-Pony macht Schaluppke eine gute Figur. Das kann er sogar mit dem Kopf nach unten. Tataaa dreht er das Pool-Pony einfach um. Über Rudi Schaluppkes Spiel mit seiner Po-Muskulatur und Klapse auf seinen fleischigen Schwimmring kann man immer lachen. Nach einer stimmungsvollen Zugabe mit dem Welthit
„Ich geh gern im Hallenbad, da ist es immer gut“, ist der Abend viel zu schnell zu Ende. Doch dieser Song geht einem aufgrund des intelligenten Textes nicht mehr aus dem Kopf.

Text: i.s.o.