UMBRA ET IMAGO neue Single + Video „Requiem der Nephilim“

Unheilsschwanger verkündet ein elektronisches Wehklagen den Anfang vom Ende. Schwere Trommeln schleppen sich, von den Becken vorangepeitscht, über schwarze Erde und kahles Land. Jeder Ton lässt das finstere Endzeitszenario lebendig werden, nur um wieder zu sterben und schließlich von
neuem zu erklingen. Die drückende Schwere der sich auftürmenden Soundwände gewährt keine Aussicht auf Hoffnung, keinen Zweifel: Das Ende kommt unaufhaltsam näher! Die Stimme setzt bedrohlich ein, hallt wie ein tiefes Grollen von brennenden Himmeln hernieder und
schwelt zu einem flammenden Inferno tiefster Hoffnungslosigkeit heran. Bildgewaltig proklamiert sie
den unweigerlichen Untergang, zu groß und zu mächtig, um dem Schicksal entgegenzuwirken. Begleitet wird der Gesang von den dumpfen Schlägen der Trommeln und den hypnotischen Melodien der Gitarren, die unentwegt und unbeirrbar dem Finale entgegenstreben. Fast wie in Trance verliert man
sich in den Weiten der Musik und wird Teil der Zerrüttung und ihrer atmosphärischen Dichte. Das „Requiem der Nephilim“ fegt über die kahlgeschorene Landschaft hinwegt und verbrennt mit unbändiger Wut die Erde. Warum ein derart schweres und düsteres Stück als neue Singleauskopplung?
Weil Umbra et Imago immer noch eine Gothic-Band sind und diesen Fakt mit ihrem Requiem mehr als gekonnt unter Beweis stellen. So hat ihr neustes Stück einiges zu bieten: Die eng miteinander verwobenen Soundteppiche erinnern an alte Zeiten, allerdings wurden sie verstärkt mit Gitarren,
kraftvoller und energischer, umgesetzt. Die elektronischen Elemente fügen sich dezent in das Gesamtbild der Komposition ein, ohne dabei an Bedeutung zu verlieren. Alles befindet sich im Fluss: der Text, die Musik. Ohne Übertreibung kann man sie als magisch bezeichnen.
Doch sollte es im neuen Album „Die Unsterblichen“ nicht um Vampire gehen? Nun, Umbra et Imago haben ihre ganz eigene Interpretation von Vampiren und somit auch von den Nephilim, von denen ohnehin mannigfache Beschreibungen existieren. Zum Glück darf noch gedacht und vermutet werden
und so bleibt es dem Hörer überlassen, sich zu fragen, was es mit dem traurigen Schicksal der Nephilim auf sich haben mag. Ein Problem gibt es mit dem Requiem allerdings: Es ist einfach zu kurz! Das Ende kommt möglicherweise eben doch schneller, als einem lieb ist.