Elbschlosskeller – da kannst Du was erleben

Elbschlosskeller - Daniel Schmidt

Elbschlosskeller – Daniel Schmidt | The Black Gift Kulturmagazin

Daniel Schmidt
Elbschlosskeller: Kein Roman
Edel Books
Preis: Eur 17,95

Elbschlosskeller – Kein Roman heißt das Buch von Daniel Schmidt. Doch irgendwie ist es doch einer. Das Buch beschreibt das Leben des Kneipenwirts, der seit seinem 18. Lebensjahr in Hamburg-St. Pauli hinterm Tresen steht. Er hat den Betrieb von seinem Vater übernommen und wollte Nichts anderes werden. „Der Elbschlosskeller ist der Vorhof zur Hölle“, schrieb Autor Heinz Strunk, der schon über die Kneipe Der Goldene Handschuh schrieb, über den legendären Keller. Und so war es eigentlich klar, dass dem Elbschlosskeller über kurz oder lang auch ein Buch gewidmet wird. Es ist ebenso eine Milieustudie über die Schicksale auf dem Kiez.

Daniel Schmidt schreibt über sein Leben, wie alles kam und über die Gäste des Elbschlosskellers mit ihren Höhen und Tiefen. Das Buch liest sich gut in einem Rutsch durch, doch die Geschichten stimmen einen meist traurig. Man bekommt einen tiefen Einblick in das Leben derer, die man gegebenenfalls sonst nur über die Hamburger Kiez huschen sieht.
Im Elbschlosskeller sind die Stammkunden wie eine Familie, das berührt. So schreibt Schmidt, dass er die Gäste, teils ohne Ansprache und Wohnsitz auch im Keller nächtigen lässt. Da der Keller 365 Tage im Jahr geöffnet hat, gehören einige Besucher somit zum Inventar. Elbschlosskeller ist im Mittelteil reich bebildert, so dass man die Stammgäste noch schneller ins Leserherz schließt und hofft, dass es ihnen weiterhin gut geht und sie vielleicht noch irgendeine Kurve kriegen. Ein wenig Voyeurismus löst dieses Buch aus und der Elbschlosskeller wird bestimmt so ein weiterer Touristenmagnet der sündigen Meile Hamburgs. Ob das so gewollt ist, sei dahingestellt.

i.s.o.