Zum 25.jährigen Jubiläum darf man Fatal Banal natürlich nicht versäumen. Da alle Sitzungen ratzekahl ausgebucht waren, konnte man neben der beliebten Hauptprobe auch diesmal die Generalprobe für Euro 10,–an der Abendkasse besuchen. Die Show war lustig, wie eh und je und es waren sogar noch Plätze frei, für alle die das nicht wussten, sehr ärgerlich. Rund drei Stunden wird geschunkelt, gelacht und manchmal sogar nachgedacht, denn das Thema Flüchtlingskrise kommt auch in dieser Sitzung nicht zu kurz.
Das Ensemble singt als Flüchtlingschor, dass sie lieber auf Wolke 4 unter Nazis leben anstatt wieder im Krieg zu sein und auf Wolke 7 ihr Leben gelassen zu haben. Sterbehilfe wird einfach gelöst, indem die Bekannten auf der Beerdigung beim Nächsten etwas nachhelfen und auch die neue Sharingcommunity wird aufs Korn genommen. Wer hat nun die Bohrmaschine geliehen oder die Großpackung Kondome geteilt? Bei dem ganzen Durcheinander sollte man gleich den Partner verleihen und so ebenfalls teilen. Pantomimisch wird auch das Publikum abgefragt. Es muss bekannte Karnevalslieder nach Gebärden erraten und ansingen. Lustig, dass die Immisitzung in diesem Jahr einen ähnlichen Sketch im Programm hatte.
Chantalls Mutter wird von den Zuschauern wieder freudig aufgenommen. Diesmal liest sie im Tagebuch ihrer Tochter. Ein Abhörskandal à la Obama ist nichts dagegen. In tollen Pelzmänteln mit Weihnachtsbaum und Glühwein fiebert man in einem weiteren Sketch der WM in Katar entgegen und singt nach dem Bläck Föös Song Oh, Oh Katrin dann Oh, Oh Katar, jetzt sin mer verlore, verlore durch dich. Wenn sich Bauchrednerpuppen von ihren menschlichen Stimmen emanzipieren, kommt man bei Fatal Banal weiterhin ins Schmunzeln.
Christoph Stubbe führt als Präsi wieder durch das Programm. Zum Glück trägt er auf vielfachen Wunsch wieder seine legendäre Lederhose. Er holt Gäste aus dem Publikum zur Unterstützung auf die Bühne und gibt so manche Spitze ins Programm. Die Hausband Six Jeck um Leadsängerin Sophie Mende präsentiert tolle Coverversionen bekannter Hits mit ganz eigenen Texten, bei denen Querflöte und Saxophon zum Einsatz kommen. Fatal Banal ist aus dem Alternativen Karneval nicht mehr wegzudenken und wir freuen uns auf weitere 25 Jahre, mindestens!
Text: Isabel Oerke (i.s.o.)
Fotos: Erika Stolze (es)/ Isabel Oerke (i.s.o.)